
„Dürre“
Autor: Uwe Laub
376 Seiten / eBook
ISBN: 9783641267087
Verlag: Heyne
[Werbung, da Rezensionsexemplar]

Der Klimawandel beschleunigt sich unaufhaltsam. Dürren und Ernteausfälle nehmen weltweit zu. In ganz Europa herrscht Hungersnot. Um der wachsenden Bedrohung etwas entgegenzusetzen, beschließen die Länder drastische Maßnahmen: Landwirtschaftliche Betriebe werden verstaatlicht, eine App soll den CO2-Fußabdruck eines jeden Bürgers kontrollieren. Als die Geschwister Julian und Leni des CO2-Betrugs angeklagt werden, verlieren sie ihre Existenzgrundlage – und werden erbarmungslos gejagt.

Ich bin etwas hin- und hergerissen in meiner Meinung über das Buch. An sich liest es sich ziemlich flott und ist handwerklich sehr solide umgesetzt. Auch die Auswirkungen der Hitzeperioden auf Deutschland fand ich sehr spannend und eindrucksvoll geschrieben.
Die Idee, dass jeder Mensch für seinen eigenen CO2-Fußabdruck zahlt, abhängig davon, wieviele CO2-Emissionen er direkt oder indirekt über seinen Konsum verursacht, find ich sehr cool.
Aber da kommen wir auch schon zu meinen Problemen mit dem Buch. Die Figuren empfand ich durchweg zu klischeehaft gezeichnet. Keine von ihnen war für mich menschlich in irgendeiner Form nachvollziehbar. Julian und seine Schwester sind die eindeutigen Sympathieträger, aber auch hier viel zu flach gezeichnet. Zu rechtschaffen, zu ehrlich, zu perfekt. Gegenspielerin Dana ist dafür die Verkörperung des bösen: knallhart, emotionslos, brutal.
Die Auswirkungen der Hitze werden nur anhand entweder armer oder reicher Menschen gezeigt. Man erfährt nichts darüber, wie Otto-Normal-Mensch in Städten oder Kleinstädten damit lebt, was ich sehr schade fand.
Die Handlung ist zwar sehr flott erzählt, aber echte Spannung baut sich nicht auf, weil vieles einfach zu vorhersehbar ist. Und wie die Figuren sind auch viele Szenen einfach zu klischeehaft.
Das große Finale am Ende konnte mich deswegen auch nicht wirklich überzeugen.

Uwe Laubs „Dürre“ ist für einen Lesenachmittag zwar eine unterhaltsame Lektüre, sie wirkt jedoch nicht nach und sobald man das Buch aus der Hand legt, hat man es auch schon wieder vergessen.
Anmerkung: Da es sich bei diesem Buch um ein zur Verfügung gestelltes Rezensionsexemplar handelt, muss ich diesen Beitrag als Werbung kennzeichnen. Ich möchte allerdings versichern, dass die verfasste Rezension meine ehrliche Meinung wiedergibt und nicht von der Tatsache, dass es sich um ein Rezensionsexemplar handelt, beeinflusst wurde. Denn ganz ehrlich, Rezensionen hätten keinen Sinn, wenn sie nicht ehrlich wären. Ich bedanke mich beim Heyne Verlag und dem Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.
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