
„Später“
Originaltitel: Later
Autor: Stephen King
Hörbuch: 6 Std. 32 Min.
Sprecher: Seth Numrich
Sprache: Englisch
ISBN: B08F4GYM8W
Verlag: Simon & Schuster Audio
dt. Übersetzung erscheint am 15.03.2021 im Heyne Verlag

Jamie Conklin wächst in Manhattan auf und wirkt wie ein normaler neunjähriger Junge. Seinen Vater hat er nie kennengelernt, aber er steht seiner Mutter Tia, einer Literaturagentin, sehr nahe. Die beiden haben ein Geheimnis: Jamie kann von klein auf die Geister kürzlich Verstorbener sehen und sogar mit ihnen reden. Und sie müssen alle seine Fragen wahrheitsgemäß beantworten. Tia hat sich gerade aus großer finanzieller Not gekämpft, da stirbt ihr lukrativster Autor. Der langersehnte Abschlussband seiner großen Bestsellersaga bleibt leider unvollendet – wäre da nicht Jamies Gabe … Die beiden treten eine Reihe von unabsehbaren Ereignissen los, und schließlich geht es um, nun ja, Leben und Tod.

Da lockt mich doch der Herr King mit seinem neuesten Werk hinter dem Ofen der Nähmaschine hervor. Damit selbige aber nicht einfach mal ignoriert wird, habe ich mir wie in letzter Zeit immer, die Hörbuchversion gegönnt, die von dem herausragenden Seth Numrich gesprochen wird.
Als ich die Spielzeit sah, war ich etwas enttäuscht, muss ich gestehen. „Später“ oder in meinem Fall „Later“ ist wohl eines seiner kürzeren Werke. Also, kürzer als seine letzten Bücher. Aber egal. King enttäuscht mich in letzter Zeit ja eher selten und auch hier hat er mich von der erste bis zur letzten Minute fesseln können.
Jamie ist ein sehr sympathischer Erzähler. Hier muss ich den Sprecher des englischen Hörbuchs absolut loben: Seth Numrich hat einen absolut herausragenden Job gemacht. Hätte ich die gedruckte Form gelesen, dann hätte Jamies Stimme in meinem Kopf genauso verletzlich geklungen.
Verletzlich ist Jamie. Ausgestattet mit der Gabe, tote Menschen zu sehen für eine gewisse Zeit nach ihrem Tod, bis sie verblassen. Dabei erscheinen sie ihm so, wie sie gestorben sind. Was das für ihn als Kind bedeutet, wenn er ein Unfallopfer sieht, kann man sich sicherlich ausmalen.
Jamies Mutter ist Literaturagentin und Jamies Vater ist unbekannt. Zumindest, bis zu den letzten Seiten. Wenn ich ehrlich bin, haben diese letzten Seiten nochmal ganz schön eingeschlagen. King setzt halt immer noch einen oben drauf.
Tia, Jamies Mutter ist einer Beziehung mit Liz, die Polizistin ist. Eine korrupte Polizistin, wie wir im Laufe der Geschichte erfahren werden. Homosexuelle Mutter mit Lebensgefährtin. Hatten wir bei King auch noch nicht. Und er stellt es so normal dar, wie es sein sollte, was auch nicht vielen Autoren gelingt.
Das Buch beginnt spannend, bleibt spannend und endet spannend. Es gab für mich bei der Lektüre…äh, Auditüre? (Wie nennt man das, wenn man es hört?) keine langweilige Minute. King, der gern zu Längen neigt, hält die Geschichte dieses mal kurz und knackig, ohne dabei wichtige Dinge zu vergessen. Protagonist Jamie ist liebenswert, mitfühlend und die kindliche Stimme in seinen Kindheitserinnerungen ist erneut wahnsinnig gut getroffen.
Als kleinen Gag zitiert King sich in diesem Buch sogar einmal selbst. Bin gespannt, wer von Euch das Zitat entdeckt.

Ich möchte nicht zuviel verraten, denn das Buch lebt davon, dass sich die Dinge im Laufe von Jamies Erzählung entfalten und während vielleicht eine Sache etwas vorhersehbar war, so war dieses Buch in sich einfach nur eine runde Angelegenheit, wenn auch viel zu kurz für meinen Geschmack. Bitte mehr davon. Klare Leseempfehlung für alle King-Fans und jene, die es werden wollen.
Huhu Grit!
Auf Später warte ich auch schon ganz gespannt, am 15. März erscheint ja dann auch die deutsche Ausgabe =) Und ich bin sehr rroh, dich schon so positiv eingenommen zu sehen, pardon, lesen 😄
Aber Kinder kann er eben einfach besinders toll darstellen, da hab ich keine wirkliche Angst gehabt.
Alles Liebe!
Gabriela
Hast du ein Lieblingsbuch von Stephen King?
Ich fand später nicht so gut und im Vergleich zu ES, Carrie, Friedhof der Kucheltiere eher schwach, aber die Geschmäcker sind zum Glück verschieden. Ansonsten sehr schön geschrieben.
VG
Thorsten – Thorti´s Bücher Blog
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