
„Der Graf von Monte Christo“
Originaltitel: Le Comte de Monte-Cristo
Autor: Alexandre Dumas p.
1494 Seiten / Taschenbuch
ISBN: 3423139552
Verlag: dtv

Durch eine Intrige wird der junge Seemann Edmond Dantés in die Kerker der Festungsinsel If verschleppt und dort 14 Jahre gefangengehalten. In der Haft trifft er auf den eigenartigen Abbé Faria, der ihm aus Wohlgefallen sein gesamtes Vermögen von 13 Millionen Francs vererbt. Der Schatz liegt auf der Insel Monte Christo vergraben. Dantés hebt ihn nach dem Tode des Abbé und seiner Flucht aus der Festung und nennt sich fortan Graf von Monte Christo. Ihn treibt nur noch ein einziges Ziel an: Die Rache an seinen Peinigern, die mittlerweile reich und angesehen geworden sind. Im Gegensatz zum echten Vorbild läßt Alexandre Dumas seinen Helden sehr viel subtiler vorgehen. Der Graf alias Edmond Dantès gewinnt die Gunst seiner Erzfeinde und macht sie so von sich abhängig. Er kämpft mit Worten und scheinbar guten Taten und zieht so die Schlinge immer weiter zu.

Ein Klassiker der Weltliteratur und so gar kein Science Fiction. Da hat Herr Schnute aber was angerichtet. „Der Graf von Monte Christo“ hat mich wirklich begeistert. Die Geschichte ist spannend und man leidet mit Edmond regelrecht mit.
Trotzdem bekommt der Roman von mir keine volle Punktzahl. Warum? Das ist eigentlich ganz einfach. Auch wenn das Thema Rache hier im Vordergrund steht und die Art und Weise der Rache und der von Monte Christo langsam gesponnenen Fäden wirklich faszinierend sind, so geht mir die Rache doch zu weit. Ich bin kein Fan von Kollateralschäden.
So fand ich es einfach nicht schön, wie z.B. Mercedes am Ende als einsame Frau ihr Dasein fristen muss, sie, die an Edmonds Unglück keineswegs beteiligt war und für die Monte Christo wie es scheint später so gar kein Verständnis hat. Zum anderen fallen hier Menschen den Racheintrigen zum Opfer, die es nicht verdient hatten. Auch wenn Monte Christo kurz innehält und es hinterfragt, wie weit Rache eigentlich gehen darf, so ist diese gedankliche Selbstreflektion schnell vorrüber.
Gleichzeitig segelt er am Ende mit seiner Sklavin, die er die ganzen 1400nochwas Seiten vorher als „eine Tochter“ geliebt hat, in den Sonnenuntergang um ein glückliches Leben mit ihr zu führen, da er ja nun doch wieder in der Lage ist zu lieben. Ja, das gab dem ganzen Buch noch einen zusätzlichen Dämpfer, aber nun ja. Andere Zeiten und so.

„Der Graf von Monte Christo“ hat sich in dieser Gesamtausgabe recht gut lesen lassen, auch wenn im direkten Vergleich zum eBook die Übersetzung der Taschenbuchversion doch etwas holpriger ist an manchen Stellen. Es hat jedenfalls das Dumas-Fieber geweckt und aktuell folge ich D’Artagnan und den 3 Musketieren neben meinem restlichen Lesepensum.
Ich habe den Roman schon länger auf meinem SuB liegen.
Allerdings in der französischen Fassung. Bevor ich das schaffe, muss ich mein Französisch wieder etwas aufbessern.
Hihi, Herr Schnute und ich arbeiten auch daran, unsere Sprachkenntnisse wieder aufzupolieren, damit wir mehr von Dumas im Original lesen können.
Ich fand auch, dass seine Rache zu weit ging. Zitat (er zu Mercedes: Schwachheit, dein Name sei Weib!) Was hat er von ihr erwartet? Zu der Zeit war eine Frau ohne Ehemann nichts, und man hat ihr ja Lügen aufgetischt. Und die Kinder konnten ja nun überhaupt nichts dafür.
ja genau. Das hat mich echt extrem frustriert. Mercedes war ja echt ein Engel in Person. In meinen Augen hätte der, der Edmond geworden war, sie sowieso nicht mehr verdient gehabt.
Nein, aber hat sich wohl auch sehr verändert in den langen Jahren seines unverschuldeten Leidens. Er hat ja nichts anderes zu tun gehabt als an seine Rache zu denken.