Ich könnte mich jetzt wieder darüber auslassen, wie schnell die Zeit verfliegt, aber ich glaube, da wiederhole ich mich nur.

Es ist schon der 11. November, ich hab keine Ahnung, wohin der Oktober verschwunden ist. Und ich muss jetzt ehrlich in meinen Terminkalender schauen, was alles so los war, weil in meinem Hirn alles total vernebelt vor sich hindümpelt.

Also, der Oktober. Offiziell begann er für mich ja mit meiner Rückkehr aus Japan,

Am 11. Oktober waren wir im Hugendubel bei einer Lesung von Ben Aaronovitch zur Flüsse von London-Novelle „Der Oktobermann“. Ben war wohl mächtig erkältet gewesen und nicht ganz so gut bei Stimme, aber seiner Stimmung tat dies keinen Abbruch. Er entpuppte sich als sehr sympathischer, bodenständiger und vor allem intelligenter, vielseitig interessierter Mensch. Es war wirklich klasse, seinen Anekdoten zum Thema Schreiben zu folgen. An seiner Seite saß Hörbuchsprecher Uve Teschner, dessen Stimme ich ja aktuell bei den Robert-Hunter-Romanen auf Audible genießen darf. Er las dann auch die Passagen aus „Der Oktobermann“. Meine Rezension zur Novelle gibt’s im übrigen hier.

Ich hatte den ersten Band der Reihe mitgenommen und von Ben und Uve signieren lassen. Danach durfte das Schätzchen wieder daheim ins Regal. Schwesterschnute und Herr Schnute waren ebenfalls dabei an dem Abend und hatten genausoviel Spaß. Als kleinen Bonus durfte ich noch die liebe Andrea von LeseninvollenZügen kennenlernen. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Falls Ihr ihr Blog noch nicht kennt, schaut unbedingt vorbei. Sie liest sehr breitgefächert und macht tolle Buchbesprechungen.


Gelesene Bücher im Oktober 2019:


Hörbücher im Oktober 2019:


Gelesene Bücher Oktober 2019: 4
Gelesene Bücher 2019: 126
Gelesene Seiten Oktober 2019: 1.268
Gelesene Seiten 2019: 54.140


Auch wenn es eigentlich nicht zum Oktoberrückblick gehört, sondern ganz aktuell ist: wir mussten uns gestern von der Hundeschnute verabschieden und sie erlösen. Letzte Woche sollte in Narkose eine Bronchoskopie wegen des Hustens gemacht werden. Davor machten sie ein CT, bei dem sie in der Lunge einen großen Tumor entdeckten. Da Molly in der Haut und in den Beinen lauter Knubbel hatte, wurden dort Biopsien genommen. Diagnose: Lymphdrüsenkrebs. Da die Prognose nicht gut war, hatten wir den Entschluss sehr schnell gefasst, dass wir ihr die Torturen einer Chemotherapie nicht antun werden, weil ihr Alter und ihr Allgemeinzustand nicht dafür sprachen. Dass es dann so schnell ging, hatten wir allerdings auch nicht erwartet. Aber da es zur Verantwortung von Hundeeltern gehört, Leid zu ersparen, haben wir Molly gestern in der Tierklinik über die Regenbogenbrücke geschickt und sie bis zum letzten Atemzug begleitet. Sie fehlt uns jetzt schon sehr, aber es war die richtige Entscheidung.

Da sie mich fast 7 Jahre lang begleitet hat und wir davon die ersten zweieinhalb Jahre ganz allein als Team unterwegs waren, muss ich jetzt erstmal Alltag neu lernen. Heute früh bin ich sehr rastlos durch die Wohnung getigert, weil die üblichen Rituale am Morgen plötzlich fehlen. Das wird also wohl noch etwas dauern.

Sie war eine coole Rampensau, die alles mitgemacht hat. Sie war unerschrocken, neugierig, verschmust und extrem liebebedürftig. Sie begeisterte jeden durch ihr freundliches Wesen und die wenigsten wussten, dass in ihr ein talentierter Jäger steckte, der mit Beute kurzen Prozess machte. Das erste anderthalbe Jahr waren wir jeden Samstag in der Hundeschule, um einen Zugang zueinander zu finden. Danach überzeugte sie alle immer durch ihre gute Erziehung aber wenn wir ehrlich sind, wurde ich erzogen und lernte, was Hundemama sein eigentlich bedeutet. Man sagt immer, der erste Hund ist der Seelenhund, weil man bei ihm alles falsch macht und alles lernt. Das stimmt, denke ich. Für mich war sie allerdings mehr: sie war mein Lebensretter, denn sie trat in mein Leben, als ich in einem tiefen Loch aus Depressionen steckte. Ohne sie wäre ich heute nicht der Mensch, der ich bin und würde nicht das Leben haben, das ich führe. Ich verdanke ihr so unendlich viel und sie war sich dessen noch nicht mal bewusst.

Sie liebte die Sonne, sie hasste den Regen und Pfützen. Sie freute sich jeden Mittag im Büro auf die Scheibe Wurst vom Chef. Sie ging am liebsten mit mir zusammen jagen und nichts machte ihr mehr Spaß, als ausgiebige Dummy-Suche. Lange Spaziergänge waren die letzten 2 Jahre wegen ihrer schweren Arthrose leider nicht mehr drin, aber sie genoss das Leben trotzdem so gut es ihr möglich war.

Ohne sie würde die Powerschnute nicht Powerschnute heißen.

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