
„Salvation Lost“
Autor: Peter F. Hamilton
467 Seiten / eBook
ISBN: 1447281365
Verlag: Pan Macmillan

FIGHT TOGETHER – OR DIE ALONE
In the twenty-third century, humanity is enjoying a comparative utopia. Yet life on Earth is about to change, forever. Feriton Kayne’s investigative team has discovered the worst threat ever to face mankind – and we’ve almost no time to fight back. The supposedly benign Olyix plan to harvest humanity, then carry us to their god at the end of the universe. And as their agents conclude schemes down on Earth, vast warships converge above to gather this cargo.
Some factions push for humanity to flee, to live in hiding amongst the stars. But others refuse to surrender. As disaster looms, animosities must be set aside to focus on one goal: wiping this enemy from the face of creation. Even if it means preparing for a future this generation will never see.

Band 1 der Salvation Sequence, Befreiung hatte mich ja schon restlos begeistert. Endlich kam der langersehnte und seit langem vorbestellte zweite Teil an.
Wie in eigentlich allen seiner Romane verwendet Hamilton gewisse Konzepte immer wieder und verpackt diese in spannende Handlungsstränge, die meisterhaft zusammengeführt werden, einen übergreifenden Plot und garniert alles mit einer Vielzahl von Figuren, die mal mehr, mal weniger sympathisch sind. Wie immer ist das altbekannte nicht so gigantisch interessant, schon gar nicht, wenn man jahrelang treuer Hamiltonleser ist. Aber das Altbekannte hat für mich nie den Reiz seiner Romane ausgemacht. Er hat für sich ein sehr bewährtes Erfolgskonzept und das zieht er konsequent durch. Und für mich funktioniert es einfach jedes Mal.
Ich muss gestehen, dass ich beim ersten Blick auf die Seitenzahl erstmal laut vor mich hingeschimpft habe. Keine 500 Seiten ist schon enttäuschend. Ich will doch einfach mehr! Ich weiß, Anspruchsdenken und so. Aber in der Vergangenheit hat er mich einfach mit seinen dicken Wälzern verwöhnt.
Wer gern Scifi liest und sich auch mit dem Aspekt intergalaktischer Kriege auseinandergesetzt hat, wird wissen, dass die Logik eigentlich gebietet, dass ein intergalaktischer Krieg um Ressourcen und Gebietserweiterung keinen Sinn macht für eine Spezies, sobald sie überhaupt in der Lage ist, einen intergalaktischen Krieg zu führen. In der Vergangenheit schuf Hamilton dann einfach eine nicht-vernunftbegabte Spezies, die halt einfach nur aus Prinzip heraus alles einheimst, auf das sie stößt, weil das ihre Natur ist. Ein irres Konzept, das man kaum begreifen mag.
Doch auch in der Salvation Sequence geht es wieder um einen galaktischen Krieg. Der Grund dieses Mal? Religiöser Fanatismus! Bäm! Was sagt man dazu?
Nachdem der erste Teil auf einen mordsmäßigen Cliffhanger endete, waren meine Erwartungen an die Fortsetzung natürlich riesig. Auch in diesem Band folgen wir der Handlung im Jahre 2204, was bereits in der Vergangenheit liegt. Wie weit in der Vergangenheit wird erst klar, als man den Ereignissen auf Vayan folgt, das bereits seit Jahrzehnten ‚besiedelt‘ ist. Und auch hier gibt es wieder neben dem großen Gesamtbild viele kleine Handlungsstränge. Viele kleine Momente, in denen man kurz innehält und nachdenkt. Dem bereits in Band 1 etablierten Cast werden in diesem Band weitere hinzufügt und ich denke, einige davon werden den Leser auch länger begleiten. Ich freue ich darauf.
Aber nach NUR 497 Seiten kam das unerwartete Ende, bei dem ich kurz überlegte, einfach gleich wieder von vorn anzufangen, weil alles, was ich als gegeben angesehen hatte, plötzlich nicht mehr ganz so gegeben war.
Der Roman funktioniert definitiv nicht, wenn man den ersten nicht gelesen hat. Der erste bildet die Ausgangsbasis für so ungefähr alles, was jetzt folgen wird und selbst Band 2 wirkt aufgrund seiner Kürze und seiner neuen Aspekte eher als Erweiterung von Band 1 denn als echte Fortsetzung. Nichts desto trotz ist die Vorfreude auf den Band 3, der (hoffentlich) nächstes Jahr erscheinen wird, groß.

Wer Peter F. Hamilton kennt, weiß, was einen erwartet. Mit Salvation Lost ist man auch hier auf der sicheren Seite und wird nicht enttäuscht. Einzig das schnelle Ende des Buches, als das Zusammenführen der Handlungsfäden endlich los ging, würde ich bemängeln. Da bin ich ehrlich verwöhnt. Hamilton ist für mich nach all den Jahren einfach immer noch ein Garant für gutes Scifi.
Kommentar verfassen