Nach einer viel zu kurzen Nacht war es Zeit auszuchecken und in den Shinkansen nach Tokyo zu hüpfen.

Hüpfen ist vielleicht übertrieben. An dem Tag hab ich mich ziemlich durchgeschleppt, weil meine Erkältung durch die Anstrengung und die eisige Klimaanlage im Zug nach und von Nagoya sehr viel schlimmer geworden war und sich in meinen Nebenhöhlen festgesetzt hatte. Stimme hatte ich keine.

Die Fahrt mit dem Shinkansen war dafür angenehm wie immer und ich habe die Fahrtzeit fürs Schlafen genutzt.

Die größte Stadt der Welt begrüßte uns mit vielen, vielen Leuten. In Tokyo und der Metropolregion wohnen über 38 Millionen Menschen. Unfassbar. Das sind pro Quadratkilometer 2270 Einwohner. Schon irre. Solche Zahlen dauern etwas bis sie wirklich im Kopf ankommen.

Unser Hotel, das Gracery Ginza, liegt im Nobelstadtteil Ginza. Quasi die Maximilianstraße von Tokyo nur um einiges größer. Unser Zimmer ist wieder typisch japanisch klein aber im japanischen Stil mit Sitzkissen und Bett auf dem Fußboden. Sehr gemütlich. Unsere Koffer warteten im Zimmer auch schon auf uns.



Nach einer kurzen Ruhepause ging’s noch mal los, die Gegend erkunden.

Alles riesig groß hier und trotzdem findet man zwischen gigantischen Wolkenkratzern kleine Schreine und grüne Oasen. Die Sonne ging recht fix unter und bei Nacht machte Tokyo noch mal einen gigantischeren Eindruck. Wir sind auf die nächsten Tage sehr gespannt.

In einer kleinen Bahnhofskaschemme gabs Abendessen, das ok aber nicht berauschend war. Und die Rugby Fan Zone fanden wir auch rein zufällig, wo wir bei Cider das Spiel Russland gegen Samoa angeschaut haben.

lötzlich stand da ein Japaner vor uns und meinte in gebrochenem Englisch, er würde uns kennen. Der Groschen fiel dann auch recht fix: er war im Stadion von Yokohama beim Spiel Irland gegen Schottland neben uns gesessen. Der Mann, Kiro sein Name, ist wohl riesiger Rugbyfan und war selbst bei einem Freundschaftsspiel mit anderen Fans dabei. Er hatte echt Spaß. Einer der freiwilligen Helfer des World Cup, ein älterer Herr, unterhielt sich dann auch noch mit uns in echt gutem Englisch. Ich kann nur wiederholen, wie toll diese Helfer sich ins Zeug legen. Wie bei allen Sportgroßveranstaltungen geht ohne diese freiwilligen Helfer einfach nichts und ich finde es toll, mit welcher Begeisterung und Freude sie dabei sind.

Völlig erledigt lagen wir dann um halb elf im Bett. Die Eindrücke müssen erstmal verarbeitet werden. Es war gut, dass wir mit den 4 Nächten in Hiroshima klein angefangen haben, um uns zu akklimatisieren. Und ein bisschen diese Erkältung wegschlafen kann nicht schaden.


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