
„Die Schnecke am Hang“
Autoren: Arkadi & Boris Strugatzki
384 Seiten / Print
ISBN: 3453319621
Verlag: Heyne
[Werbung, da Rezensionsexemplar]

Auf einem fernen Planeten haben die Menschen auf einem Hochplateau mitten im Urwald eine Station errichtet, von der aus der Wald dieser Welt verwaltet werden soll. Dies ist die Geschichte von Kandid, der sich in den Tiefen des Waldes verirrt hat und dort auf eine geheimnisvolle Gesellschaft von Amazonen stößt. Und es ist die Geschichte von Pfeffer, der aus der Sicherheit der Station heraus versucht, dem Wald Herr zu werden …

Ich denke, es sollte überall sehr viel deutlicher gemacht werden, dass die Strugatzkis politische Werke geschrieben haben, die zwar einen Touch Phantastik beinhalten, aber an sich gesehen keine echte Phantastik sind.
So ist auch Die Schnecke am Hang mitnichten ein echter Science Fiction-Roman sondern eine politische Satire. Und deswegen auch keine leichte Lektüre. Pfeffer und Kandid sind keine typischen Helden einer Erzählung Pfeffer, der im Verwaltungsgelände festsitzt und einfach nicht in den Wald gelassen wird, dabei mit absolut absurden Gründen davon abgehalten wird, den Wald zu besuchen oder auch nach Hause zurückzukehren. Kandid, der im Wald abgestürzt ist, dort eigentlich raus will, aber keinen klaren Gedanken fassen kann, weil der Wald es nicht zulässt.
Ich muss gestehen, dass ich mich mit diesem Buch wesentlich schwerer getan habe als mit Das Picknick am Wegesrand und Der Montag fängt am Samstag an.
Dass das Buch aus den 60er Jahren stammt, zeigt sich an einigen Stellen sehr deutlich. Besonders die Figur Trumpf, ein LKW-Fahrer, der von seinen sexuellen Eskapaden berichtet, die eigentlich nichts anderes waren als Vergewaltigung, stießen mir extrem sauer auf. Pfeffers Reaktion darauf sowie die Reaktionen der anderen Figuren verstärkten meine Abneigung nur noch mehr.

Die Schnecke am Hang kann ich jenen empfehlen, die gern politische Bücher lesen. Wer aber ein Science Fiction-Werk erwartet, sollte lieber die Finger davon lassen. Ein zweites Mal würde auch ich dieses Buch nicht lesen wollen.


Als ich den Anfang deiner Rezension las, dachte ich dass das Buch mich interessieren könnte, vor allem wegen des politischen Aspekts. Die Vergewaltigungen haben mir dann aber die Lust darauf verdorben. Von solchen Büchern habe ich ehrlich gesagt genug.
Danke für die Rezension.
Davon habe ich auch genug, muss ich gestehen. Vor allem, weil die Figur damit regelrecht prahlte und es weder ihm noch den anderen Figuren in den Sinn zu kommen schien, dass daran was falsch war. Das hat mich echt angepisst.