
„Der Metropolist“
Originaltitel: The Municipalist
Autor: Seth Fried
208 Seiten / eBook
ISBN: 9783641241759
Verlag: Heyne
[Werbung, da Rezensionsexemplar]

Metropolis ist die strahlende Stadt der Zukunft, der wahr gewordene amerikanische Traum – und Henry Thompson, pflichtbewusster Beamter der Verkehrsbehörde, ist bereit alles zu tun, damit das auch so bleibt. Als seine Behörde ins Kreuzfeuer eines mächtigen Feindes gerät, beginnt Henry zu ermitteln. Korrekt und regelkonform möchte er rasch Ergebnisse präsentieren. Zu dumm nur, dass man ihm als Partner in diesem Fall ausgerechnet die Künstliche Intelligenz OWEN zur Seite stellt: Die KI säuft, raucht und scheint von Vorschriften noch nie etwas gehört zu haben. Doch um Metropolis zu retten, müssen sich Henry und OWEN wohl oder übel zusammenraufen …

Obwohl Der Metropolist nur knapp über 200 Seiten hat, habe ich doch länger daran gelesen, als man erwarten würde. Der Klappentext hatte mich neugierig gemacht und alles in allem wurde ich auch nicht enttäuscht.
Henry ist ein Mensch, der Regeln und Vorschriften liebt. Er liebt seinen Job. Er liebt seine Stadt. Und er liebt seinen Vorgesetzten. Das alles ändert sich jedoch, als Anschläge auf die Behörde verübt werden und Henry von seinem Vorgesetzten losgeschickt wird, herauszufinden, wer dahintersteckt.
In Metropolis ist außerdem der Leiter der Behörde, Kirklin, verschwunden, genauso wie die Adoptivtochter des Bürgermeisters, ein 18jähriges It-Girl, das von allen nur geliebt wird. Dass die Dinge alle nicht so sind, wie sie zu sein scheinen, wird schnell klar.
Dabei ist die eigentliche Handlung schnell zusammengefasst und birgt nicht wirklich atemberaubende Spannung. Das Hauptaugenmerk liegt ganz klar auf der Beziehung zwischen Henry und OWEN. Henry, der von einer KI erst lernt, richtig menschlich zu sein. Das ist ja kein neues Konzept. Die Umsetzung und die Entwicklung waren entsprechend vorhersehbar.
Leider blieben mir sowohl Henry als auch OWEN zu sehr auf Distanz zum Leser. Manche Situationen entlockten mir den einen oder anderen Lacher und auch sonst spricht Seth Fried in der kurzen Geschichte einige Punkte zwar kritisch an, lässt diese jedoch im Raum stehen.
Das Ende war dann eher schwach im Vergleich zum Rest des Buches.

Mit Der Metropolist liefert Autor Seth Fried nichts besonders neues oder herausragendes. Trotzdem lässt sich die Geschichte leicht lesen, ist unterhaltsam und für Zwischendurch sicherlich ein angenehmer Snack. Ob man sie jedoch nun gelesen hat oder nicht, wird keinen großen Unterschied machen.


Hallo Grit,
können wir einmal darüber reden, dass du genau DIE Bücher immer liest, die bei mir ganz oben auf der Wunschliste stehen? 😉 Schade dass dir der Metropolist nicht so gut gefallen hat, da wandert die Geschichte gleich mal ein paar Plätze weiter hinunter auf der Liste.
Ich mag es generell nicht, wenn ich keinen Zugang zu den Protagonisten kriege. Da kann die Handlung noch so gut sein und eine Thematik noch so interessant – wenn mir die Hauptpersonen zu distanziert bleiben, macht es mir keinen Spaß.
Danke für deine immer ehrlichen und kritischen Rezensionen, ich lese sie ungemein gerne!
Liebst,
Antonie
Das freut mich, dass Du sie gern liest 🙂 Bei mir gehören immer sehr viele Dinge zusammen, damit ein Buch ein echter Leseerfolg wird. Aber auch wenn manchmal ein oder zwei davon nicht erfüllt sind, kann mir ein Buch trotzdem gut gefallen. Bei Der Metropolist kamen einfach zuviele Dinge, die mir so gar nicht passten. Aber ich glaube sogar, dass das wie bei Robo Sapiens ein Buch ist, das man einfach versuchen muss. Dinge, die mich gestört haben, müssen ja nicht unbedingt auch andere Leute stören. Ich fands halt sehr schade, dass ich zu Henry und zu Owen so gar keinen Zugang fand, zumal Owen für mich auch zu karrikaturhaft gezeichnet war für eine KI. Wenn Du es liest, bin ich trotzdem sehr gespannt, was Deine Meinung dazu sein wird 🙂