„Wind“
Originaltitel: The Wind Through The Keyhole
Autor: Stephen King
432 Seiten / Print
ISBN: 3453410831
Verlag: Heyne

Stephen King kehrt nach Mittwelt zurück, in jene phantastische, farbenprächtige und zugleich unheimliche Region, wo der Dunkle Turm im Zentrum aller Dinge steht. Roland Deschain, der letzte Revolvermann, hat zusammen mit seinen Gefährten den Grünen Palast hinter sich gelassen. Unterwegs ins Land Donnerschlag werden sie von einem heftigen Unwetter überrascht und müssen unterkriechen. Zeit und Gelegenheiten für Roland, aus seiner stürmischen Jugend zu erzählen, vom unerschrockenen Tim, dem bösen Zauberer und einem unheimlichen Gestaltwandler … 

Geschichten in Geschichten in Geschichten. Unter den Videospielern gehöre ich ja zu denen, die in Videospielen grundsätzlich immer jeden Codexeintrag lesen. Meine PCs haben ausgefeilte Hintergrundgeschichten, die nur in meinem Kopf existieren und selbst bei den NPCs komme ich oft nicht drum rum, deren Hintergründe innerlich weiterzuspinnen. Wer die Elder Scrolls gezockt hat, wird sich sicherlich an diese Bücher erinnern, die man im Spiel immer lesen konnte. Jupp, hab ich getan. Alle! Warum? Nunja, zum einen, weil ich es mega spannend finde. Zum anderen, da haben Menschen eine andere Welt geschaffen, sich Gedanken gemacht zu Geschichte, Entstehung, Flora und Fauna, Mythologien und und und. Wie genial ist es, sowas zu erforschen? Wenn Autoren also große Welten erschaffen mit Hintergründen und Geschichte, eigenen Regeln dieser Welten und so weiter, dann begeistert mich das. Besonders, wenn mich die Romane dieser Welt begeistern. Harry Potter? Herr der Ringe? Game of Thrones? Harry Dresden? Peter Grant? Peter F. Hamiltons Romane? Die Liste ist lang. Aber ja, ich steh auf tidbits und kleine Goodies.

Es hat auch lang genug gedauert, dass King mich mit seiner Dunklen Turm-Reihe begeistern konnte. Ich habe quasi den Vorteil, dass ich diese Reihe jetzt erst so richtig lese, da sie endlich abgeschlossen ist. Ich kann einen Teil nach dem nächsten lesen. Das hat was. Und wenn King dann in dieser Reihe einen Band schreibt, der eigentlich nichts als „Codex“ ist, dann kann ich das genießen ohne Angst haben zu müssen, wieder jahrelang auf die Fortführung der Mainstoryline warten zu müssen. Irgendwie ziemlich cool.

Und damit sind wir bei Wind. Zeitlich ist Wind als letzter Roman der Reihe erschienen, von der Handlung her aber zwischen Band 4 Glas und Band 5 Wolfsmond angesiedelt. Deswegen habe ich diese Reihenfolge jetzt auch beim Lesen eingehalten.

Roland und sein Ka-Tet setzen ihre Reise zum Turm fort und werden von einem Stoßwind überrascht, einem schweren eisigen Orkan, der alles einfriert, das keine sichere Zuflucht findet. Während sich Roland, Jake, Eddie, Susannah und Oy also in einem Steinhaus verbarrikadieren und am Feuer wärmen, erzählt Roland eine Geschichte aus seiner Jugend.

Diese Geschichte findet nach den Ereignissen in Mejis und Susan Delgado statt. Der junge Roland wird mit seinem Freund Jamie nach Debaria geschickt, wo ein Fellmann sein Unwesen treiben soll. Dort angekommen nimmt sich Roland des einzigen Zeugen an, einem 11jährigen Jungen namens Billy. Und während auch hier ein Sturm weht, erzählt er Billy die Geschichte vom Wind durchs Schlüsseloch, um dem Jungen Mut zu machen. Diese Geschichte nimmt einen Großteil des Buches ein und ist einfach nur spannend erzählt. Sie handelt vom 11jährigen Tim Ross, dessen Vater bei einem Arbeitsunfall ums Leben kommt, der sich doch nicht als Unfall herausstellt.

Die Geschichte um Tim und seine spannende Reise zu Maerlyn vom Eld ist einfach nur toll. Eine Geschichte, die mich wirklich begeistert hat. Sie bereichert die Welt um Roland Deschain um sehr viele, wirklich interessante Hintergründe und Details und mittlerweile fühle ich mich in dieser Welt wirklich einfach nur wohl.

Wind war durch die geringe Seitenzahl (im Vergleich zu den anderen Dunklen Turm-Büchern) sehr schnell gelesen und hat mir genauso gut gefallen wie Glas.

Ich freue mich auf die weitere Reise durch Mittwelt und Band 5 Wolfsmond wird mich wohl in meinen Urlaub begleiten.

Wind ist wirklich nur ein Buch, das Hintergründe und mehr Details zur Welt des Revolvermanns zufügt, die Hauptgeschichte jedoch nicht vorantreibt. Für mich persönlich tut das der Reihe jedoch bisher keinen Abbruch. Ich glaube, ich bin infiziert.

1 Kommentar zu „King, Stephen – Der Dunkle Turm #4.5 – Wind

  1. Liebe Grit!
    Auf WInd freue ich mich auch schon als nächstes auf meinem Weg zum dunklen Turm – diesen Band hab ich bisher erst ein einziges Mal gelesen, das wird also definitiv mal wieder Zeit. Schön, dass dir auch dieses kleine Intermezzo so gut gefallen hat, Rolands Vergangenheit ist aber auch zu interessant ♥

    Sonnigste Grüße!
    Gabriela

Kommentar verfassen