Hach ja, da schrub ich noch, wie sehr ich mich aufs Punk in Drublic-Festival in Würzburg freue und schon isses wieder vorbei.


Freitagmittag ging der Zug. Falls ich es noch nicht erwähnt habe, ich LIEBE Zugfahren. In Würzburg ging’s gleich erstmal für ein Gläschen Wein zur alten Mainbrücke, danach weiter ins LoCanda fürs Abendessen. Lecker wie immer und der Wein genauso süffig wie immer.

Dann haben wir die milden Temperaturen bei einem schönen Spaziergang am Main genossen und zwei weitere Absacker gab’s dann noch in der Hotelbar. Irgendwie waren wir ziemlich durch und lagen dann schon um 10 in der Heia, was dazu führte, dass wir am Samstag Punkt 7 schon wieder fit und erholt waren. Gemütlich in einem Café ums Eck gefrühstückt. Das Wetter war am Samstag nicht sehr einladend mit viel Regen. Trotzdem ging’s nach dem Frühstück zum Hugendubel. Ich bin nun endlich bei Neal Stephensons Amalthea schwach geworden, das ich jedes Mal in der Hand hatte, wenn ich es irgendwo gesehen habe. Dieses Mal musste es dann einfach mit. Und der zweite Benedict Jacka Das Ritual von London wanderte auch direkt in meine Tasche.

Da der Lieblingsmensch die ersten beiden Scheibenweltromane gelesen hatte und sie ihm noch dazu gefallen haben, griff er kurzerhand zu Gevatter Tod. Und da er findet, dass die Stephen King-Sammlung im Regal bitte ordentlich zusammenpassen muss (*hüstel* weiß nicht, wo er DAS her hat *hüstel*), kauft er immer wieder hier und da die neuen Heyne-Ausgaben zusammen, weswegen da noch ein paar mit mussten.

Samstag war übrigens Gratiscomictag. Bei der lieben Sandra von Booknapping gabs diesen tollen Beitrag dazu. Ich hatte mir schon einen Versandhändler gesucht und dort 6 Gratiscomics bestellt, aber der Hugendubel in Würzburg machte dabei ebenfalls mit, also zogen noch vier weitere Comics bei mir ein. Sieht so aus, als würde ich endlich auch mal dazu kommen, Comics zu lesen. Yay.

Vom Hugendubel gings dann direkt zum Hofkeller zur Weinprobe. Morgens um halb 11 immer eine geniale Sache. Der Lieblingsmensch bestellt dort regelmäßig online kistenweise Wein, den wir beide so übers Jahr genießen und dieses Mal bestellten wir die nächste Lieferung vor Ort. 60 Flaschen sollten dann auch wieder eine Weile reichen.

Am Nachmittag rief das Punk in Drublic. Schnell noch was essen und dann ab zur S. Oliver-Arena. Und damit fing das Drama auch schon an. Der Einlass dauerte über eine Stunde. Zwei Schleusen für was weiß ich wieviele tausend Besucher. The Bombpops und The Lillingtons haben wir glatt mal verpasst und von den Real MacKenzies haben wir die letzten 10 Minuten gesehen. Bierchen kaufen war eine Herausforderung, weil man locker 40 Minuten anstehen musste. Bei Less Than Jake und Anti Flag haben wir noch ein bisschen gefeiert, aber da war die Stimmung schon ziemlich am Boden, obwohl die Bands ihr bestes taten. Lagwagon fiel dann mal wieder wegen Getränkeversorgung ins Wasser, weil man sich leider nicht zweiteilen konnte. Bad Religion haben wir noch mitgenommen aber danach sind wir dann zurück ins Hotel und haben uns NOFX schon gar nicht mehr gegeben.

Seit 22 Jahren gehe ich auf Festivals. Da waren auch einige Erstfestivals dabei, bei denen die Orga sich erst noch reinfuchsen musste, aber selbst DA lief es besser, als beim Punk in Drublic. Die Orga war leider völlig überfordert, die Location so gar nicht für diese Menge an Leuten ausgelegt und wenn es der Veranstalter nicht schafft, Toilettenwagen im Außenbereich zur Verfügung zu stellen, damit sich nicht 6000 Leute 12 Toilettenkabinen teilen müssen, dann weiß ich auch nicht, was ich davon halten soll. Insgesamt hatten wir durch die geringe Größe des Geländes und der Halle ständig das Gefühl, wir steckten in einer Sardinenbüchse. Sitzgelegenheiten gabs übrigens gar keine und das bisschen vorhandener Rasen wurde von den Herren als Alternative zur Keramikschüssel erwählt.

Wir haben auch überlegt, ob wir nicht einfach zu alt dafür werden. Sicherlich gibts viele mit 40+, die noch mit Begeisterung auf Festivals gehen, aber offenbar gehören wir dann doch nicht zu der Sorte. Einzelkonzerte nehmen wir immer noch gern mit (die kleinen, von den großen sind wir beide keine Fans) und auch das Free & Easy in unserer Heimatstadt München wird uns jedes Jahr zu Gesicht bekommen, weil es einfach gechillt ist und man während dieser zwei Wochen schön abends nach der Arbeit noch spontan hinfahren und sich ne Band anschauen kann.

Aber für den Rest? Nä, ich glaube, da sind wir einfach echt zu alt. Manche Lebensabschnitte gehen wohl doch einfach so zu Ende. Wäre zwar schön gewesen, wenn dieser Abschnitt mit einem lauten Bäng geendet hätte statt so einem frustrierenden Erlebnis, aber das kann man nun auch nicht mehr ändern.

Unsere Tickets für das Mission Ready-Festival im Juli werden wir kurzerhand weiterverticken und stattdessen an dem Wochenende in Würzburg das Weinfest genießen. Wer hätte gedacht, dass Punks so spießig werden können.

Den Sonntag hieß es dann kurzerhand ausschlafen, was wir gründlich taten und nach einem gemütlichen späten Frühstück gings dann schon direkt zum Bahnhof, wo uns der Zug wieder nach München brachte.

2 Kommentare zu „Würzburg: Bücher, Wein und Punk in Drublic

  1. Oh ja, irgendwann kommt der Tag, da ists wirklich einfach vorbei mit den Festivals. Ich war 2006 das letzte mal, Rock am Ring, vom Mann geschenkt bekommen wegen Metallica. Aber da war das für mich schon grenzwertig 😉 Also die Menschen, die da so sind und sich teilweise benehmen, wie die ersten Menschen und überhaupt. Jetzt ist eben Zeit für anderes da 🙂

    Zum Beispiel lesen 😉 Aber ich wüsst was, immer wieder neue Ausgaben meiner King-Lieblinge zu kaufen… nä, der Platz wird dringendst gebraucht 😉

    Liebste Grüße
    Bine

    • Auf Rock am Ring war ich nie. Ich war nie ein Fans von diesen riesigen Festivals. Bei max. 8.000 Leuten fiel bei mir immer der Hammer. Und die kleinen Festivals habe ich immer sehr genossen. Aber jetzt….einfach zu alt dafür *hihi*

      Ich hab ja jetzt echt alles von King. Hatte mir den Großteil einfach gebraucht zusammengestückelt. Aber jetzt haben wir beschlossen, die komplette Sammlung zu behalten und nun will der Lieblingsmensch unbedingt, dass sie im Regal alle zusammenpassen. Deswegen kauft er jetzt neu die ganzen Heyne-Ausgaben nach, die wir ja eigentlich schon bunt gemischt gebraucht daheim haben. Aber oh well, ich will mich nicht beschweren. Ich leg ja auch immer WErt darauf, dass alles schön zusammenpasst.

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