
„Alpträume“
Originaltitel: Nightmares and Dreamscapes
Autor: Stephen King
761 Seiten / Taschenbuch
ISBN: 3453503384
Verlag: Heyne

Zwischen Albtraum und Wirklichkeit
Der Band vereint 21 Kurzgeschichten, ein Filmskript, einen Essay – und ein Gedicht.
Übersicht aller Kurzgeschichten:
- Dolans Cadillac (Dolan’s Cadillac)
- Das Ende des ganzen Schlamassels (The End of the Whole Mess)
- Kinderschreck (Suffer The Little Children)
- Der Nachtflieger (The Night Flier)
- Popsy (Popsy)
- Es wächst einem über den Kopf (It Grows On You)
- Klapperzähne (Chattery Teeth)
- Zueignung (Dedication)
- Der rasende Finger (The Moving Finger)
- Turnschuhe (Sneakers)
- Verdammt gute Band haben die hier (You Know They Got a Hell of a Band)
- Hausentbindung (Home Delivery)
- Regenzeit (Rainy Season)
- Mein hübsches Pony (My Pretty Pony)
- Entschuldigung, richtig verbunden (Sorry, Right Number)
- Die Zehn-Uhr-Leute (The Ten O’Clock People)
- Crouch End (Crouch End)
- Das fünfte Viertel (The Fifth Quarter)
- Das Haus in der Maple Street (The House On Maple Street)
- Der Fall des Doktors (The Doctor’s Case)
- Umneys letzter Fall (Umney’s Last Case)
- Kopf runter (Head Down)
- August in Brooklyn (Brooklyn August)
- Der Bettler und der Diamant (The Beggar and the Diamond)

Ich liebe Stephen Kings Kurzgeschichten. Ich liebe es, wie er aus einer kleinen Sache eine ganze Geschichte erzählen kann. Ich liebe es, wie er seinen Figuren auf diesen wenigen Seiten soviel Leben einhaucht, als wären sie Teil eines ganzen Romans und hätten viele Seiten Zeit, sich zu entwickeln.
Dabei sind die Themen seiner Kurzgeschichten absolut bunt gemischt und trotzdem jede für sich ein kleines Meisterwerk. Leider gibts hier nicht vor jeder Kurzgeschichte eine kleine Erklärung zur Inspiration für die jeweilige Geschichte, wie das in Das Kabinett des Todes der Fall war. Das wäre sicherlich interessant gewesen.
Wie in jeder von Kings Kurzgeschichtensammlungen gab es auch hier ein paar Favoriten, die mir besonders gut gefallen haben. Zum einen wären das „Popsy“, in der ein Junge entführt wird, dessen Großvater sich als Dracula-mäßiger Vampir herausstellt; und „Hausentbindung“, in der die schwangere Maddie Pace sich auf den Überlebenskampf nach einer Apokalypse und die Entbindung in ihrem kleinen Haus vorbereitet. Zum anderen wären das „Dolans Cadillac“, in welcher der Lehrer Mr. Robinson seine Rache an einem Mafiaboss plant, der für den Tod von Robinsons Frau verantwortlich ist. Diese Geschichte war echt hammermäßig gut. Aber auch „Die Zehn Uhr Leute“ und „Entschuldigung, richtig verbunden“ haben mir außerordentlich gut gefallen.
In „Das Haus in der Maple Street“ sind wieder Aliens das Hauptthema. Eine Geschichte, die mir überhaupt nicht gefallen hat, weil sie einfach absolut widerlich war, ist „Zueignung“. Die weibliche Hauptfigur isst Sperma vom Bettlaken. Ehrlich mal. Wtf, Mr King???
Alle anderen Geschichten rangierten für mich zwischen gut und sehr gut. Der Essay „Kopf runter“ und das Gedicht „August in Brooklyn“ waren ganz nett.

Alles in allem zeigt Stephen King auch in Alpträume, dass er hervorragende Kurzgeschichten schreiben kann. Ich muss gestehen, dass mich das Lesen seiner Kurzgeschichtensammlung sehr dazu angeregt hat, allgemein mehr Anthologien zu lesen, weil es doch etwas schönes hat, wenn man sich bei Zeitmangel nur eine kurze Geschichte zu Gemüte führen kann, ohne darauf warten zu müssen, dass man sie endlich weiterlesen kann.
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