„Sie“
Originaltitel: Misery
Autor: Stephen King
496 Seiten / Taschenbuch
ISBN: 3453435834
Verlag: Heyne

In einem Schneesturm hat der Autor Paul Sheldon einen Autounfall, bei dem er sich beide Beine bricht. Die ehemalige Krankenschwester Annie Wilkes findet Paul und bringt ihn zu sich nach Hause, wo sie ihn auch versorgt. Es stellt sich heraus, daß Annie Paul Sheldons größter Fan ist. Sie verfolgt seine Romane mit der Heldin Misery Chastain geradezu fanatisch. Paul, der Misery in seinem neuesten Manuskript sterben läßt, gibt seiner Wohltäterin Annie den ungedruckten Roman aus Dankbarkeit für ihre Hilfe zu lesen. Doch dann verändert Annie ihr Verhalten gegenüber Paul: Ihre Wutausbrüche wegen Kleinigkeiten häufen sich, und Paul begreift, daß er einer Geisteskranken ausgeliefert ist. Außer sich vor Zorn über den Tod ihrer Lieblingsfigur Misery, zwingt Annie Paul für sie – und nur für sie – einen Roman zu schreiben, in dem Misery weiterlebt. Und Paul muß einsehen, daß das auch für ihn die einzige Überlebenschance bedeutet, denn Annie hat, wie er herausfindet, ein schreckliches Geheimnis…

Sie war für mich ein Re-Read und ich muss gestehen, dass mir der Roman dieses Mal echt unter die Haut ging. Fand ich ihn damals einfach nur spannend, so musste ich dieses Mal einige Lesepausen einlegen, weil mich Annies Verhalten und Grausamkeiten einfach echt fertig gemacht haben. Pauls Hilflosigkeit und sein ausgeliefert sein verursachten extrem klaustrophobische Beklemmungen. Wenn King bisher in seinen Romanen ein Meister des Erzählens war, so erhebt er sich in diesem Buch über all seine anderen Werke. Der Wahnsinn.

Pauls Endkampf gegen Annie ist einfach atemberaubend und hat mir das Buch regelrecht an die Hände genagelt, weil ich es nicht mehr weglegen wollte. Danach hätte ich am liebsten einen dicken Schnaps gebrauchen können. Ich fühlte mich so fertig wie Paul.

Wie Paul konnte ich das gelesene nicht einfach abhaken. Und auch wenn das alles inzwischen etwas sacken konnte, so muss ich gestehen, dass ich das Buch nie wieder lesen werde, weil es einfach purer Horror ist, den ich nicht noch einmal als Leser erleben möchte.

Sie ist für mich das beste Stephen King-Horrorwerk. Es braucht keinen übernatürlichen Aspekt. Die paar Quadratmeter, die Paul zur Verfügung stehen und die er sich mit einer Psychopatin teilen muss, reichen vollkommen. Das Buch ist mehr als nur Gänsehaut. Das Buch ist Gruseln auf höchstem Niveau mit allen Facetten, die dazu gehören.


2 Kommentare zu „King, Stephen – Sie

  1. Wahnsinn, da hats mich selbst kurz überkommen. Gelesen hab ich es noch nicht, kenne den Film aber und kann mir sehr sehr gut vorstellen, dass King hier den Horror so richtig spürbar macht.

    Sonnige Grüße um den Grusel zu vertreiben!
    Gabriela

    • Das ist lieb. Der Film ist ja schon echt heftig, aber im Buch ist es alles irgendwie noch grauenvoller. Vor allem, wenn man es abends vorm schlafengehen liest xD

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