
„Desperation“
Originaltitel: Desperation
Autor: Stephen King
544 Seiten / Taschenbuch
ISBN: 3453434048
Verlag: Heyne

Das New Yorker Ehepaar Mary und Peter Jackson ist auf dem Highway 50 unterwegs, der verlassensten Fernstraße Amerikas, die durch eine trostlose und wüste Gegend führt. Eine Fahrt, die zu einem nicht enden wollenden Albtraum wird. Das Paar wird von einem mysteriösen Polizisten angehalten, der sie in das verlassene Bergarbeiterstädtchen Desperation verschleppt, wo bereits andere Personen festgehalten werden. Zwar gelingt es den Gefangenen, ihren psychopathischen Peiniger zu überlisten, aber nun beginnt der Horrortrip erst richtig. Seltsame Dinge geschehen in Desperation, es wimmelt von Wölfen, Aasgeiern und Schlangen, die von einer unheimlichen Macht beseelt zu sein scheinen. Verzweiflung und Ratlosigkeit machen sich unter den in der Wüstenstadt Eingeschlossenen breit, die sich von allen Seiten bedroht fühlen. Nur ein gottesgläubiger Junge ahnt die Ursache des Übels. Sie liegt in einer alten, einstmals verschütteten Mine, wo Tak haust, eine böse Wesenheit, die sich von der Lebensenergie von Menschen nährt – und von ihrer Verzweiflung

Es ist schon verrückt, wie man manche Bücher in der falschen Reihenfolge zu lesen scheint. Vor einiger Zeit hatte ich ja Regulator gelesen, das das Thema um Tak aus Desperation wieder aufgreift. Interessanterweise – und das war mir vorher nicht bewusst – waren viele Figuren in Regulator bereits Teil der Handlung in Desperation. Dabei ist Regulator keine Fortsetzung von Desperation sondern in einer Parallelwelt angesiedelt. Die Figuren in Regulator kennen sich ergo nicht aus ihrer Zeit in Desperation.
Positiv überrascht wurde ich, dass Cynthia aus Das Bild mit dabei ist, eine Verbindung, die ich bei Regulator nicht hergestellt hatte.
Desperation selbst beginnt auf den ersten Seiten sehr harmlos, schlägt aber sehr schnell um. Da muss man als Leser nicht lange warten. Dabei bietet der Ort Desperation in Nevada selbst schon eine sehr beängstigende Atmosphäre, der man sich nicht entziehen kann. Collier Entragian ist vom Dämon Tak besessen und hat nicht nur alle Einwohner in Desperation getötet, sondern beginnt Reisende dorthin zu entführen, um sie Tak auszuliefern.
Der Grundgedanke ist der Kampf von Gut gegen Böse, aber ich muss gestehen, dass hier die Religiösität eine größere Rolle spielt als in Regulator. Ich habe versucht, mich nicht zu sehr davon nerven zu lassen, aber David Carvers ständiges Beten war schon anstrengend.
Es gibt sehr viele Gemeinsamkeiten zu Regulator aber auch mindestens genausoviele Unterschiede. Die Menschen sterben jedoch wie die Fliegen. Da kennt Tak kein Erbarmen. Die Atmosphäre ist in Desperation dafür wesentlich düsterer und hat sich dadurch sehr viel stärker auf mich als Leser ausgewirkt.
Beide Romane sind im übrigen zeitgleich erschienen, nur eben einmal unter Stephen King und einmal unter Richard Bachman. Man muss den einen nicht lesen, um den anderen zu verstehen. Beide Romane sind – obwohl sie dieselbe Thematik und Figuren beinhalten – spannend geschrieben bis zum Schluss.

Als Nachtrag zu meiner Rezension zu Regulator kann ich nun sagen, dass die Reihenfolge, in welcher man die Romane liest, nicht wichtig ist. Beide Bücher funktionieren für sich. Ich merke jedoch, dass es gut war, dass zwei Monate zwischen beiden Büchern lagen. Eins direkt im Anschluss an das andere hätte Spannung und Lesevergnügen (zumindest für mich) etwas geschwächt. So ist Desperation aber ein typischer, spannender King mit starkem übernatürlichen Element, den man eigentlich ungern aus der Hand legt.

Hallöchen Grit!
Tak bzw Desperation kenne ich bisher nur als Filmvariante. Da blieb mir das bröckelnde Gesicht des vermeindlichen Sheriffs ziemlich haften. Dass es ein parallel spielendes Buch dazu gibt, wusste ich zB auch nicht.
Liebe Grüße!
Gabriela
Huhu Gabriela,
die Verfilmung kenne ich leider gar nicht, das muss ich wohl bei Gelegenheit mal ändern. Anfangs hatte ich ja auch gedacht, dass die beiden Romane zwar zusammengehören, aber nacheinander spielen. Erst bei Desperation ist mir aufgefallen, dass dem nicht so ist und ich musste tatsächlich mal googeln gehen dazu. Echt spannend.
LG
Grit