
„Am Ende der Zeit“
Originaltitel: The Gone World
Autor: Thomas Carl Sweterlitsch
350 Seiten / eBook
EAN: 9783641162825
Verlag: Heyne
[Werbung, da Rezensionsexemplar]

Shannon Moss ist Spezialagentin und Sonderermittlerin. Als sie zum Tatort gerufen wird, an dem die Familie eines Ex-Navy-SEALs ermordet wurde, entdeckt sie schon bald, dass der Exsoldat mit einem streng geheimen Raumfahrtprogramm in Verbindung stand.
Aber was war so geheim an Bord des Raumschiffs, dass Moss durch die Zeit reisen muss, um der Spur des Mörders nachzugehen? Wohin ist der Exsoldat verschwunden? Und welches Grauen wartet an den Grenzen der Zeit selbst?

Zeitreisegeschichten sind ja immer eine Sache für sich. Manche lassen sich super lesen, andere sind einfach nur unterirdisch grauenvoll. Am Ende der Zeit von Thomas Carl Sweterlitsch liegt irgendwo dazwischen. Es ist harte Arbeit, dieses Buch zu lesen. Erzählt wird eigentlich aus der Perspektive von Shannon Moss, aber diese wechselt immer wieder zwischen der dritten Person Singular und der ersten Person Singular hin und her. Ein Muster konnte ich dabei leider nicht erkennen. Shannon Moss selbst bleibt während der 350 Seiten eher eine Figur, mit der ich nicht warm werde. Was mich echt total verwirrt hat, war wie sie immer wieder die Körper und äußeren Merkmale anderer Frauen beschrieb. Das geschah auf eine Art und Weise, die mir oftmals den Eindruck vermittelte, es mit einem männlichen Erzähler zu tun zu haben. Gleichzeitig war auch nicht wirklich erkennbar, dass Shannon vielleicht homosexuell gewesen wäre, was die Art ihrer Beschreibungen weiblicher Körper gerechtfertigt hätte. Es war ….schräg. Einfach nur schräg.
Wir folgen Shannon durch verschiedene Zeitlinien, angefangen bei einem Mordfall 1997, von dem aus sie immer wieder in die Zukunft reist, um ihn aufzuklären. Schnell wird klar, dass da mehr dahintersteckt und da fing es eigentlich an, so richtig verwirrend zu werden. Es ist nicht einfach, die einzelnen Zeitlinien und Figuren auseinanderzuhalten, die in jeder Zeitlinie anders waren. Gefüllt wurde das Ganze mit Nebensächlichkeiten, die die Geschichte nicht wirklich vorantrieben und das Gefühl der harten Arbeit des Lesens nur verstärkten.
Die Grundprämisse der Zeitreisen in diesem Buch selbst ist nicht schlecht. Allerdings kennt man vieles vom ganzen Geschehen drumherum bereits aus anderen Werken und findet da nicht viel Neues. Der Epilog am Ende wirkte wie ein erzwungenes Happy End und passte so gar nicht zum Rest des Buches. Oder vielleicht irgendwie doch.

Ich kann dieses Buch einfach nicht einordnen. Ich kann nicht einmal sagen, ob es mir gefallen hat oder nicht. Ich fand es nicht so unterirdisch schlecht, dass ich es am liebsten abgebrochen hätte, aber es konnte mich auch nicht ansatzweise begeistern. Ich kann mich weder den lobenden Rezensionen noch den absoluten negativen Bewertungen im Internet vollumfänglich anschließen. In der anhaltenden Verwirrtheit, die Am Ende der Zeit bei mir während des Lesens verursacht hat, entscheide ich mal für die goldene Mitte und denke, hier muss sich definitiv jeder selbst eine Meinung bilden.

Das ist halt leider manchmal, was passiert, wenn ein männlicher Autor mit der Stimme einer weiblichen Erzählerin schreibt. -.- Aber ich stimme dir völlig zu, das Zeitreisebücher etw genial oder total daneben enden 😉
ja, es ist ein schwieriges Thema. Und ich muss gestehen, dass ich beim Klappentext eher auf eine echt spannende Mordermittlung mit Zeitreiseelement gehofft hatte, aber eigentlich das Zeitreisen als Grund allen Übels präsentiert bekam.