
„Der Montag fängt am Samstag an“
Originaltitel: Понедельник начинается в субботу
Autoren: Arkadi und Boris Strugatzki
400 Seiten / Taschenbuch
ISBN: 3453319613
Verlag: Heyne
[Werbung, da Rezensionsexemplar]

Der junge Programmierer Alexander Pawlowitsch Priwalow ist im Norden Russlands unterwegs, als er mit einer Autopanne in der fiktiven Stadt Solowetz liegenbleibt. Hier ist alles ganz normal: Bürger gehen ihrer Arbeit nach, das Wetter ist gleichmäßig schlecht, und im Institut regiert die Bürokratie. Nur dass das Institut streng geheime Forschungen mit übernatürlichen Phänomenen betreibt …

Von den Strugatzki-Brüdern hatte ich bisher nur Picknick am Wegesrand gelesen. Der Montag fängt am Samstag an erschien erstmals 1965 und zählt zu den Klassikern der Russischen Fantastik.
Ich muss gestehen, dass ich nicht wusste, was mich eigentlich erwartet. Wenn ich den Roman rückblickend vergleichen müsste, so würde ich ihn bei den Werken von Douglas Adams und Terry Pratchett einordnen, nur eben extrem russisch.
Wir folgen dem jungen Programmierer Alexander Pawlowitsch Priwalow, der kurz Sascha genannt wird durch die skurrile Welt in Solowetz. Dabei begegnen wir nicht nur russischen Märchenfiguren sondern auch so allerlei anderen schrägen Wissenschaftlern, die in noch schrägeren Forschungsgebieten arbeiten. Die Strugatzkis nehmen dabei ganz extrem die sowjetische Bürokratie auf die Schippe, was mit ein Grund war, warum einige Teile des Buches in der Sowjetunion stark zensiert waren.
Das Buch zu lesen ist ein Hochgenuss, allerdings ein sehr, sehr anspruchsvoller. Der Wortwitz und die Seitenhiebe sind schon beeindruckend, erschließen sich dem/-r Leser/in aber wohl erst so richtig, wenn man sich etwas intensiver mit den Hintergründen auseinandergesetzt hat.
Dabei helfen anfänglich die Anmerkungen am Ende des Buches schon sehr. Als Kind bin ich in der DDR aufgewachsen. 1997 habe ich ein Russisch-Englisch-Abitur gemacht und erst jetzt stelle ich fest, wie schade ich es finde, dass meine Russischkenntnisse nur noch rudimentär vorhanden sind. Ich denke, ich werde mich damit mal wieder ausführlicher befassen müssen, denn der Roman ist ein wahrer Genuss und muss im Original noch sehr viel besser sein.

Der Montag fängt am Samstag an ist definitiv keine leichte Lektüre, die man mal so eben an einem Wochenende weg liest. Ein besseres Verständnis der damals zu Sowjetzeiten herrschenden Bürokratie sowie Grundkenntnisse der russischen Literatur und Märchenwelt können absolut hilfreich sein. Wer thematisch die Skurrilität von Pratchett und Adams zu schätzen weiß, wird bei diesem Buch auch Spaß haben. Ich habe dieses Buch wirklich genossen und definitiv nicht zum letzten Mal gelesen. Ich freue mich bereits auf einen Re-Read.
Anmerkung: Da es sich bei diesem Buch um ein zur Verfügung gestelltes Rezensionsexemplar handelt, muss ich diesen Beitrag als Werbung kennzeichnen. Ich möchte allerdings versichern, dass die verfasste Rezension meine ehrliche Meinung wiedergibt und nicht von der Tatsache, dass es sich um ein Rezensionsexemplar handelt, beeinflusst wurde. Denn ganz ehrlich, Rezensionen hätten keinen Sinn, wenn sie nicht ehrlich wären. Ich bedanke mich beim Heyne Verlag und dem Bloggerportal für das Rezensionsexemplar. Es mir wirklich ein Fest.
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