
„Endurance – Mein Jahr im Weltall“
Originaltitel: Endurance – A Year in Space, A Lifetime of Discovery
Autor: Scott Kelly
480 Seiten / gebundene Ausgabe
ISBN: 3570103293
Verlag: C. Bertelsmann
[Werbung, da Rezensionsexemplar]

Ein Jahr lebte Scott Kelly ohne Unterbrechung im Weltraum, auf der ISS, viermal flog er ins All. Jetzt blickt er zurück auf ein Leben voller Gefahren und Abenteuer – mit der Hoffnung, dass der blaue Planet zu retten ist: »Ich habe begriffen, dass Gras wunderbar riecht und dass Regen ein Wunder ist.« Aus der kalten Ferne des Universums und der Internationalen Raumstation hat der Raumfahrt-Veteran Scott Kelly wie kein anderer gefühlt, wie kostbar das Refugium Erde ist. In seiner persönlichen Geschichte nimmt er den Leser mit in eine lebensfeindliche Welt; er erzählt von den Herausforderungen eines Langzeitflugs im All und den dramatischen Folgen für Körper und Seele. Doch im Zentrum stehen die überwältigenden Eindrücke und Erlebnisse, die Begeisterung und der Wille, mit denen Menschen ihre Träume verwirklichen. Mit dieser Kraft können sie, so mahnt Kelly, auch die Schönheit ihres einmaligen Heimatplaneten bewahren.

Manchmal lese ich zur Abwechslung auch ein Sachbuch. Als ScienceFiction-Fan fällt es mir aber auch schwer, nicht den Schilderungen von realen Personen zu folgen, die tatsächlich im Weltall waren. Astronaut Scott Kelly war von März 2015 bis März 2016 fast ein Jahr im Weltall und beschreibt in seinem Buch Endurance seine Erfahrungen zu dieser Zeit. Dabei wird schnell deutlich, dass die Auswirkungen der Schwerelosigkeit absolut kein Pappenstiel sind und der menschliche Körper so einiges aushalten muss. Dabei faszinierten mich am meisten die Beschreibungen seines Befindens nach der Rückkehr auf die Erde. Kurz gesagt, lange Aufenthalte in der Schwerelosigkeit verlangen dem Körper Immenses ab. Vieles war mir bis dato noch gar nicht so bewusst.
Wir folgen Scott Kellys Reise ins All, von den Vorbereitungen auf die Mission bis hin zu seiner Rückkehr. Dabei ist Endurance allerdings auch mehr als nur ein Erfahrungsbericht dieser Mission. An vielen Stellen ähnelt das Buch eher Memoiren. Ich selbst fand die Details aus Scott Kellys Leben sehr bereichernd, zeichneten sie doch das Bild eines Menschen, der im Leben nichts auf dem silbernen Tablett serviert bekam. Auch, dass er kein besonders guter Schüler war und er seine Bildung hart erarbeitete, machen ihn sehr sympathisch. Viele Menschen können von seinem Werdegang inspiriert werden. Scott Kelly bricht mit dem Idealbild des Wissenschaftlers und Astronauten als hochintelligenter Übermensch. Er zeigt deutlich, dass man wirklich vieles erreichen kann, wenn man nur hart dafür arbeitet.
Besonders gefallen hat mir, wie stark er betonte, dass die Weltraumfahrt ein menschliches Projekt ist und die Nationen bei der Zusammenarbeit auf der ISS ihre Herkunft in den Hintergrund rücken. Auch, dass ehemals verfeindete Nationen jetzt zusammenarbeiten. Ich persönliche denke, dass genau diese Einsicht, dass die Erde unser aller Planet ist und wir alle Menschen sind, vielen fehlt. Vielleicht braucht es tatsächlich erst einen Flug ins All, um das zu erkennen.

Endurance ist ein gutes Buch, das nicht nur Scott Kellys Erfahrung als Astronaut darstellt sondern auch den Menschen dahinter, der für viele eine Inspiration sein kann, auch wenn der deutsche Titel hier etwas irreführend sein kann. Es geht einfach um mehr, als nur diese Langzeitmission. Klare Leseempfehlung.

Anmerkung: Da es sich bei diesem Buch um ein zur Verfügung gestelltes Rezensionsexemplar handelt, muss ich diesen Beitrag als Werbung kennzeichnen. Ich möchte allerdings versichern, dass die verfasste Rezension meine ehrliche Meinung wiedergibt und nicht von der Tatsache, dass es sich um ein Rezensionsexemplar handelt, beeinflusst wurde. Denn ganz ehrlich, Rezensionen hätten keinen Sinn, wenn sie nicht ehrlich wären. Ich bedanke mich beim C. Bertelsmann Verlag und dem Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.
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