
„Qual“
Originaltitel: Blaze
Autor: Richard Bachman
383 Seiten / eBook
EAN: 9783641023522
Verlag: Heyne

Ein großer Coup soll den geistig zurückgebliebenen Blaze aller Sorgen entledigen. Er entführt das Baby einer reichen Familie. Was wird er dem Kleinen antun? Während alle Welt ihn jagt, um den Horror zu beenden, geht in Blaze eine Verwandlung vor. Das Lösegeld interessiert ihn längst nicht mehr …

Hach ja. Qual ist wieder eines der Bücher, bei denen man nicht weiß, was Stephen King damit beabsichtigt hat, und bei denen man froh ist, wenn man die letzte Seite gelesen hat.
Mit Blaze schafft King eine äußerst sympathische Figur. Nicht nur seine Kindheit war ein einziger Alptraum, auch sein Leben als Erwachsener war nicht unbedingt von schönen Zeiten geprägt. Blaze ist eine dieser tragischen Figuren, denen man eigentlich ein schönes, glückliches Leben wünscht. Als Kind von seinem alkoholkranken Vater mehrfach die Treppe hinuntergeworfen, bleibt er geistig etwas zurück. Er ist nicht dumm. Bei ihm dauert es nur etwas länger. Vom Krankenhaus gehts dann direkt ins Kinderheim, wo es ihm nicht unbedingt besser geht, als bei seinem Vater.
Blaze wächst zu einem Hühnen heran, dessen Gutmütigkeit gern ausgenutzt wird. Seine kranke Freundschaft mit George, mit dem er sich auch noch nach Georges Tod immer wieder unterhält, zeigt, wie abhängig Blaze von ihm geworden ist. Dabei ist es George, der Blaze den großen Coup einflüstert. George, der ihn beleidigt und manipuliert, auch aus dem Totenreich heraus.
Und Blaze entführt das Baby, schließt es aber so sehr in sein Herz, dass er den Jungen am Ende nicht mehr hergeben möchte. Ein böses Ende für Blaze ist leider unausweichlich.

Die Geschichte empfand ich als sehr vorhersehbar. Ich wusste bereits am Anfang, wie es ausgehen wird. Und während die Rückblenden zu Blazes Kindheit und Jugend die Tragik dieser Figur nur noch verstärken, so war ich am Ende einfach nur froh, dass die Geschichte vorbei ist. Qual empfand ich nicht als eines von Kings besten Werken. Es ist ok. Die Figur Blaze ist äußerst tragisch. Aber nur von dieser Tragik konnte sich die Geschichte in meinen Augen nicht tragen.

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