
„Der Talisman“
Originaltitel: The Talisman
Autoren: Stephen King u. Peter Straub
800 Seiten / Taschenbuch
ISBN: 3453025237
Verlag: Heyne

Der zwölfjährige Jack Sawyer hat eine weite, abenteuerliche Reise vor sich. Er begibt sich auf die Suche nach dem Talisman, der allein durch seine magische Kraft Jacks todkranke Mutter retten kann. Um ihn zu erreichen, muss Jack jedoch eine geheimnisvolle, fantastische Gegenwelt durchqueren – die Territorien.

Ich habe mich am Anfang mit diesem Buch brutal schwer getan und fand einfach absolut keinen Einstieg. Dann tat ich, was ich immer tue in so einem Fall: Ich holte mir das Hörbuch, gelesen von David Nathan, und das eröffnete mir die Figuren, die Geschichte und die Welt. Danach war das Lesen eine wahre Freude und ich muss sagen, dass ich einfach nur begeistert bin.
Der Talisman ist eine Fantasy-Abenteuergeschichte. Eine Coming-of-Age-Story. Ein Roman über Freundschaft, Liebe, Vertrauen und das Gute.
Sicherlich könnte man hier in Jack Sawyer das klassische Klischee des auserwählten Jungen sehen, der die Welt retten muss. In seinem Freund Richard die Rolle des Samweis Gamdschie. Aber irgendwie auch wieder nicht. Jack begibt sich auf eine Reise von der Ostküste zur Westküste der USA. Dabei wandert er manchmal in unserer Welt und manchmal in den Territorien. Unterwegs trifft er auf gütige Menschen aber auch auf absolute Monster, deren Bösartigkeit und Perversität einfach unglaublich sind.
Bis er zu seinem Freund Richard gelangt, trifft er unterwegs in den Territorien Wolf, der ihn dann ein ganzes Stück begleiten wird und ein sehr guter Freund wird.
Der Horror kam hier nicht vorrangig aus der Welt der Territorien. Er kam hier aus Menschen unserer Welt, die so böse sind, dass man ihnen ein grausames Ende wünscht. So arbeitet Jack nicht nur für einen Hungerlohn auf Farmen oder in einer Kneipe, wo er nichts wert ist, sondern landet auch irgendwann im Sunlight Heim für schwererziehbare Kinder. Landen ist das falsche Wort: er wird kurzerhand dorthin verkauft. Sklaverei der modernen Zeit.
Seine Abenteuer sind größtenteils sehr erschreckend und gingen mir extrem unter die Haut. Es gab nicht nur eine Situation, in der ich vor Spannung den Atem anhielt. Hier ist Stephen Kings Weitschweifigkeit das eine oder andere Mal eine Verschnaufpause für mich gewesen.

Auch wenn der Einstieg schwer fiel, hat mich das Buch restlos begeistert. Von einigen Logikfehlern abgesehen, ist es eine absolut fesselnde Geschichte, die mich schwer in ihren Bann gezogen hat. Hier freue ich mich sehr auf die Fortsetzung Das schwarze Haus, die die beiden Autoren geschrieben haben.

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