„Isartod“
Autor: Harry Kämmerer
287 Seiten / Taschenbuch
ISBN: 354861082X
Verlag: Ullstein
Eine Wasserleiche in der Isar, ein sauber filetierter Mann vor der Allianz-Arena: Die Mordserie, die offenbar viel mit Fleisch und Wellness und makabrer Phantasie zu tun hat, reißt Hauptkommissar Mader und sein Team aus dem Trott – direkt hinein in den klassisch-bayrischen Filz.
Okay, jetzt steht es fest: ich liebe Münchenkrimis. Isartod wanderte spontan letzten Sonntag in der Kirchenbücherei auf meine Ausleihkarte und gelesen war es total schnell. Mit Mader, Hummel, Zankl und Dosi präsentiert Harry Kämmerer ein durchaus sympathisches Ermittlerteam, dem es einfach nur Spaß gemacht hat, zu folgen. Dabei erinnern die politisch-wirtschaftlichen Intrigen und Machtspielchen ein bisschen an das Amigo-Komplott aus Der Bulle von Tölz, wo jeder, der irgendwie Macht und Einfluss hat, miteinander verbandelt ist und die eigentlichen Geschäfte bei Whisky und Zigarre und heimlichen Sextreffen abgewickelt werden. Das Ganze natürlich eine Nummer größer und auf München zugeschnitten, aber das macht es nicht weniger interessant.
Mader und seine Kollegen sind einfach nur sympathisch, ein bisschen schrullig, aber wirklich nur ein bisschen, und haben auch im privaten Leben so mit ihren Alltagsproblemchen zu kämpfen. Besonders Neuzugang Doris, kurz Dosi, tut sich anfangs schwer, sich einzufügen und erledigt viele Dinge im Alleingang.
Alles vor der Kullisse meiner Lieblingswahlheimat München, und wer sich hier ein bisschen auskennt, wird bestimmt auch das ein oder andere Mal Google Maps bemühen, um zu schauen, ob genannte Lokalitäten und Geschäfte tatsächlich existieren.
Erneut ist es keine hochtrabende Literatur, aber eine gute und vor allem gut erzählte Geschichte, die Spaß macht mit sympathischen Figuren, denen man als Leser sehr gerne folgt. Ich denke, die restlichen Romane von Harry Kämmerer werden auch so nach und nach gelesen werden. Bücher, die einfach nur Spaß machen, sind schon was tolles.
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