„Ich bin Viele“
Originaltitel: We are Legion
Autor: Dennis E. Taylor
459 Seiten / Taschenbuch
ISBN: 3453319206
Verlag: Heyne
[Werbung da Rezensionsexemplar]
Bob kann es nicht fassen. Eben hat er noch seine Software-Firma verkauft und einen Vertrag über das Einfrieren seines Körpers nach seinem Tod unterschrieben, da ist es auch schon vorbei mit ihm. Er wird beim Überqueren der Straße überfahren. Hundert Jahre später wacht Bob wieder auf, allerdings nicht als Mensch, sondern als Künstliche Intelligenz, die noch dazu Staatseigentum ist. Prompt bekommt er auch gleich seinen ersten Auftrag: Er soll neue bewohnbare Planeten finden. Versagt er, wird er abgeschaltet. Für Bob beginnt ein grandioses Abenteuer zwischen den Sternen – und ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit …
Ich bin Viele ist der erste Band in der Bobiverse-Trilogie, wobei Autor Dennis E. Taylor wohl noch weitere Bände geplant hat. Wir folgen der sympathischen Hauptfigur Bob in Las Vegas, wo er begeistert eine Science-Fiction-Convention besucht und von seinen Mitarbeitern und Freunden dafür eher belächelt wird. Bob ist ein totaler Nerd, der gerade das heftige Ende einer Beziehung erlebt und noch arg daran zu knabbern hat. In typischer Nerd-Manier folgt er dem Traum des Einfrierens nach seinem Tod und einer Wiederbelebung hunderte Jahre später. Dass dies schneller passiert, als er gedacht hatte, gehört wohl irgendwie dazu. Man kennt ja sicherlich die Geschichte vom Menschen, der nie ein Versicherung hatte und als er endlich eine abgeschlossen hatte, plötzlich stirbt. Ähnlich geht es Bob. Er wird von einem Auto überfahren und als er einhundert Jahre später erwacht, ist sein Bewusstsein zwar da, sein Körper jedoch nicht. Da ist er nun, der körperlose Bob. Die Welt hat sich um ihn herum verändert und es scheint, als würde auf allen Seiten nur noch auf den großen Knall gewartet werden.
Der natürlich auch kommt, aber nicht bevor Bob mit seiner Sonde ins All starten kann. Und auf diese Reise folgen wir ihm. Es ist auch mein heimlicher Traum, das Weltall zu bereisen und die Begeisterung, die Taylor hier seiner Hauptfigur angedeihen lässt, ist sehr ansteckend. Bob, der mit seiner Sonde allein durchs All reist, hat außerdem die Fähigkeit, sich selbst zu klonen. Lauter neue Bob-Sonden, die eigentlich Bob sind, aber in ihrer Persönlichkeit doch ein bisschen vom Original-Bob abweichen. Jeder neue Bob hat seinen eigenen Namen und will eine andere Mission im Weltall erfüllen. So begegnen wir Bill, Milo, Riker, Homer, die durchaus ihre eigene Stimme und Persönlichkeit in den Kapiteln durchscheinen lassen, mich aber so manches Mal verwirrt zurückblättern ließen, welchem Bob ich denn eigentlich gerade folge.
Alle waren irgendwie sympathisch. Alle waren irgendwie wie Bob und irgendwie auch wieder nicht. Soviele Bobs wurden mit der Zeit dann doch etwas anstrengend. Die vielen Handlungsfäden hätten auch ein paar weniger sein können, aber trotz allem war das Buch einfach nur schnell weggelesen und äußerst unterhaltsam. Bei der deutschen Übersetzung gabs ein paar Dinge, die mir nicht so gefallen haben, deswegen ist es dem geneigten Englischleser zu empfehlen, sich die englische Version des Buches zu gönnen.
Ein Scifi-Abenteuer mit sehr großem Unterhaltungsfaktor, das man ruhig mal als leichte Lektüre zwischendurch empfehlen kann. Aus der Menge der Scifi-Literatur sticht es zwar kaum hervor, trotzdem freue ich mich darauf, die restlichen Bände der Reihe zu lesen.
Anmerkung: Da es sich bei diesem Buch um ein zur Verfügung gestelltes Rezensionsexemplar handelt, muss ich diesen Beitrag als Werbung kennzeichnen. Ich möchte allerdings versichern, dass die verfasste Rezension meine ehrliche Meinung wiedergibt und nicht von der Tatsache, dass es sich um ein Rezensionsexemplar handelt, beeinflusst wurde. Denn ganz ehrlich, Rezensionen hätten keinen Sinn, wenn sie nicht ehrlich wären. Ich bedanke mich beim Heyne Verlag und dem Bloggerportal der Randomhouse Verlagsgruppe, die mir das Buch zur Verfügung gestellt haben.
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