„Starfire – Imperium“
Originaltitel: A Red Peace – Starfire Book 1
Autor: Spencer Ellsworth
304 Seiten / Taschenbuch
ISBN: 3453318900
Verlag: Heyne
[Werbung da Rezensionsexemplar]

Raumschiff-Navigatorin Jaqi schlägt sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Halb Jorianerin, halb Mensch, gilt sie im Roten Imperium als Bürger zweiter Klasse. An den Grenzen des Sternenreiches akzeptiert sie so gut wie jeden Auftrag, der ihr angeboten wird. Legal, illegal – Hauptsache die Kohle stimmt. Als Jaqi eines Tages in den Besitz wertvoller Informationen kommt, ist nichts mehr wie es vorher war. Denn sowohl die kaiserlichen Truppen als auch der Anführer der Revolutionsbewegung sind hinter diesen Informationen her – und plötzlich liegt das Schicksal des gesamten Sternenreiches in Jaqis Händen …

Spencer Ellsworth ist ein mir völlig unbekannter Autor, aber der Roman hatte mich im Bloggerportal so angesprochen, dass ich ein Rezensionsexemplar anfordern musste. Neues Scifi ist schließlich immer toll. Das Cover gefällt mir einfach wahnsinnig gut und der Klappentext hat sein übriges getan.

Die Geschichte folgt der 18jährigen Jaqi, die halb Jorianerin und halb Mensch ist. Sie kann nicht lesen, was ihr irgendwie peinlich ist, und noch am Anfang der Geschichte freut sie sich, dass die Revolutionsbewegung um John Starfire herum gesiegt und das alte Imperium zerschlagen hat. Sie freut sich darauf, sich als gleichberechtigter Bürger endlich frei bewegen zu dürfen. Dass es so natürlich nicht kommen wird, sollte eigentlich schon klar sein. Wir erleben die Geschichte durch Jaqis Augen in der 1. Person Präsens. Eigentlich ist das nicht unbedingt meine bevorzugte Erzählperspektive, also dabei besonders der Präsens, aber es funktioniert für das Buch sehr gut und zieht sich sauber durch alle 300 Seiten durch. Jaqi wechselt sich dabei im Erzählen mit Araskar ab, einem Gardisten der Revolutionsbewegung. Anfangs fand ich das etwas verwirrend und wusste grad so gar nicht, was passiert, aber dann hat es bei mir doch noch geschnackelt. Ellsworth erschafft eine interessante Welt. So interessant, dass mir vieles zu unbeleuchtet bleibt. Man könnte damit argumentieren, dass sowohl Jaqi als auch Araskar nur ein begrenztes Wissen haben, aber ich glaube, hier fehlt einfach das Worldbuilding komplett. Dabei ist diese Welt sowas von reizvoll, dass ich als begeisterter Peter F. Hamilton-Fan absolut zu kurz komme. Der Erzählstil wird dabei sehr schnell und die Geschichte fliegt regelrecht an einem vorbei. DAS fand ich äußerst schade. Sowohl Jaqi als auch Araskar sind für mich sympathische Figuren, über die ich beide gern noch sehr viel mehr erfahren hätte. Aber auch die Nebencharaktere sind absolut interessant und fallen durch die schnelle Erzählweise viel zu blass aus. Meine Güte, das hätte alles soviel Potential gehabt, ein richtig geniales Werk zu werden. Versteht mich nicht falsch, es ist kein schlechtes Buch, aber ich bin nicht zufrieden damit. Hätte Ellsworth hier mehr Worldbuilding betrieben und sich noch viel mehr Zeit gelassen, seine Geschichte zu erzählen, es wäre absolut brilliant geworden.

Man ahnt schon so einiges, aber so richtig sicher ist man sich nicht. Das Jaqi die Heldin einer Prophezeiung sein soll, kann ich grad so verkraften. Das kennen wir ja aus tausend anderen Werken. Ihre Reaktion auf diese Aussage jedoch fand ich äußerst erfrischend und da es noch Folgebände gibt, hoffe ich, dass hier auch weiter vom typischen Prophezeiungstrope abgewichen wird. Die Folgebände werde ich lesen müssen. Das Buch war einfach zu unterhaltsam und hat soviel Potential, dass es, glaub ich, sehr schade wäre, den nachfolgenden Bänden der Reihe keine Chance zu geben, besser zu sein.

Sowohl Jaqi als auch Araskar haben eine sehr lockere Art, den Leser durch die Geschichte zu führen, gespickt mit viel trockenem Humor und vorlauten Sprüchen (und Gedanken). Leider ähneln sich beide Erzählweisen so stark, dass es etwas verwirrend ist, besonders am Anfang. Trotzdem großes Plus dafür, dass Jaqi ein Mädel ist, und dass Verpartnerungen (ob für immer oder nur für vorübergehend) hier völlig geschlechtsunabhängig sind, sprich jeder kann jeden lieben und/oder zusammen Spaß haben. Sowas find ich ja immer gut. Freie Liebe für alle!

Es ist absolut empfehlenswert als Lesesnack für zwischendurch, allerdings ist es teilweise verwirrend und viel zu schnell erzählt mit nicht ausreichend Informationen über die erschaffene Welt. Trotzdem es hat definitiv das Zeug dazu, eine unterhaltsame, farbenfrohe und bunt gemischte Weltraumoper zu werden und ich bin super gespannt auf Teil 2.

Anmerkung: Da es sich bei diesem Buch um ein zur Verfügung gestelltes Rezensionsexemplar handelt, muss ich diesen Beitrag als Werbung kennzeichnen. Ich möchte allerdings versichern, dass die verfasste Rezension meine ehrliche Meinung wiedergibt und nicht von der Tatsache, dass es sich um ein Rezensionsexemplar handelt, beeinflusst wurde. Denn ganz ehrlich, Rezensionen hätten keinen Sinn, wenn sie nicht ehrlich wären. Ich bedanke mich beim Heyne-Verlag und dem Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.

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