„Puls“
Originaltitel: The Cell
Autor: Stephen King
576 Seiten / Taschenbuch
ISBN: 3453565096
Verlag: Heyne
Der Horror hat eine neue Dimension
Das Grauen kommt nicht aus Gräbern oder aus dem Weltraum. Es ist mitten unter uns und steckt in jeder Handtasche. Das Handy ist ein moderner Heilsbringer, doch in Stephen Kings „Puls“ kommen mit dem Klingelton Wahnsinn und Tod.
Clayton Riddell ist geschäftlich in Boston, hat schon Geschenke für seine Familie besorgt und möchte sich vor der Heimfahrt gerade bei einem Straßenhändler ein Eis kaufen, als die Welt untergeht. Geschäftsleute, Schüler, Busfahrer, alle Menschen, die in diesem Moment ein Handy am Ohr haben, laufen wie auf einen geheimen Befehl hin Amok, fallen übereinander her, schlachten sich gegenseitig ab, stürzen sich ins Verderben. Irgendwie können Clay, ein kleiner Mann mit Schnurrbart und ein junges Mädchen, das beinahe von ihrer Mutter umgebracht worden wäre, sich in ein Hotel retten. Sie sind völlig abgeschnitten von der Außenwelt. Clay will unbedingt herausfinden, wie es um seine Frau und vor allem um seinen Sohn Johnny steht, der gerade in der Schule war, als der mörderische Irrsinn losging. Zu ihm muss Clay Kontakt aufnehmen, bevor ein anderer es per Handy tut. Die Suche nach Johnny wird zur Schreckensmission durch eine apokalyptische Welt.
Ein vielversprechender Klappentext, nicht wahr? Aber irgendwie….ja irgendwie wurden das Buch und ich nicht warm. Halt, nein, das stimmt so nicht ganz. Die ersten 300 Seiten waren super. Es ging spannend los und dramatisch weiter. Clay und Tom waren sympathische Figuren, noch dazu Alice und Schüler Jordan. Aber dann… ja dann wurde es komisch. Also irgendwie. Die Spannung fiel einfach weg. Als hätte jemand mit dem Finger geschnippt. Einfach so war sie von einer Seite zur nächsten nicht mehr da. Und da wurde das Buch dann echt harte Arbeit.
Wie der Klappentext schon sagt geht’s um Comiczeichner Clay, der grad in Boston ein Geschäft gemacht hat und sich zur Belohnung ein Eis kaufen will, als die zivilisierte Welt den Bach runtergeht. Das tut sie übrigens äußerst brutal und grausig, von sich gegenseitig abschlachtenden Menschen über massenweise kollidierende Autos und abstürzende Flugzeuge. Solche Szenarien kennen wir ja schon aus diversen Apokalypsenfilmen (kann mir mal einer sagen, warum mein Gehirn mich unbedingt überzeugen will, dass es Alopypse heißt? grrrr). Clays Entscheidung steht schnell fest: er muss nach Hause um seinen Sohn und seine Frau zu finden. Tom begleitet ihn. Die 16jährige Alice schließt sich ihnen an und schnell beginnt eine Reise voller Gefahren. Kurz gesagt, Stephen King macht einen auf Zombies, nur dass die Zombies eben nicht lebende Tote sind, die Gehirne essen wollen, sondern echte Menschen, deren Gehirne kurzerhand durch ein Mobilfunksignal plank geputzt wurden, so dass nur noch die niedrigsten Instinkte aktiv sind. Eigentlich ein ziemlich krasser Zustand. Und man folgt Clay und seinen Begleitern mit einem gewissen mulmigen Gefühl…
…welches sich einfach nach der Hälfte des Buches verflüchtigt. Clay, Tom und Alice finden einen weiteren Begleiter im 12jährigen Jordan. Und auch wenn die Reise in den Norden nicht ohne Gefahren ist, so habe ich als Leser jegliche Spannung beim Lesen an der Grenze nach Maine zurückgelassen. Ok, vielleicht ist es auch schon in New Hampshire passiert. Auf jedenfall irgendwo unterwegs.
Es läuft einfach alles viel zu reibungslos ab. Alles klappt. Nichts geht wirklich schief. Die Handy-Zombies verlieren ihre bedrohliche Wirkung komplett. Ach, ich weiß auch nicht. Ich kann es schwer in Worte fassen. Das Ende des Buches war noch dazu mega beschissen scheiße ätzend unbefriedigend.
Vielleicht hab ich das Buch ja einfach nur zum falschen Zeitpunkt gelesen. Vielleicht war Atlantis davor einfach nicht die beste Idee, weil es mich so aus den Latschen gehauen hat (ehrlich, das Atlantis war der Wahnsinn). Vielleicht ist das Buch aber auch einfach nur wirklich nicht das Beste von Stephen King. Ich weiß es nicht. Für mich kann ich sagen, ich habs gelesen, aber nochmal lesen würde ich es jetzt echt nicht wollen.
Huhu!
Ich hatte damals ein ganz ähnliches Gefühl beim lesen wie du. Ich fand die Idee klasse und weite Teile des Buches ebenfalls. Aber dann? War das Gefühl plötzlich weg. Und das Ende hat mich MEGA aufgeregt. Ehrlich 😅
Ich lese gerade ja auch mal wieder Carrie, das macht Freude 😊
Liebe Grüße!
Gabriela
Gut, da bin ich wenigstens nicht alleine mit meiner Einschätzung. Es war jedenfalls sehr frustrierend.
Carrie habe ich schon gelesen im Rahmen des Projektes. Ich finds auch immer wieder toll.
Liebste Grüße
Grit