„Titan“
Autor: Brandon Q. Morris
274 Seiten / Taschenbuch
ISBN: 3945796938
Verlag: Belle Epoque

2005 setzt die von der Erde gesandte Sonde Huygens auf dem Saturnmond Titan auf. 40 Jahre später empfängt ein Radioteleskop Signale vom Titan, die nur von dem längst vergessenen Lander kommen können. Zur selben Zeit kehrt eine internationale Expedition gerade vom Nachbarmond Enceladus zurück. Die Crew landet auf Titan und stößt dort auf ein gefährliches Geheimnis, das ihre Rückkehr in Frage stellt. Gleichzeitig beginnt auf Enceladus ein Wettlauf mit dem Tod, mit dem niemand gerechnet hat – doch entscheiden können ihn nur die auf Titan festsitzenden Astronauten. Titan ist ein eigenständiger Roman, der an die Ereignisse in Enceladus anschließt. Es handelt sich um Hard Science Fiction – was hier passiert, könnte auch in der Realität genau so geschehen. Bonus: Die neue Biografie des Titan.

Enceladus hatte mich ja voll vom Hocker gehauen und ich war gespannt, ob Titan mithalten kann. Spoileralarm: Konnte es!

Der Titel kann etwas verwirren, denn auch wenn wir einen kurzen Abstecher zum Titan machen, so spielt doch ein Großteil der Handlung auf der ILSE und auf Enceladus. Warum auf Enceladus möchte ich nicht verraten, denn das könnte Band 1 etwas spoilern.

Die Geschichte beginnt mit der Landung der Sonde Huygens auf Titan 41 Jahre vor der restlichen Handlung im Buch. Schön fand ich dabei wie bereits im ersten Band die Gedankenspielereien aus dem Bereich „Was wäre wenn?“ Wenn Huygens Gefühle gehabt hätte, was hätte es gefühlt bei seiner Landung? Ich sagte ja schon in einem anderen Post einmal, dass ich eine emotionale Bindung zu allen möglichen Dingen aufbauen kann. Es ist gut, dass Morris hier eiskalt das Ding als solches belässt und Menschen wie mir damit diese Gedankengänge abnimmt. Jaja, ich weiß, ich will nicht darüber nachdenken müssen, dass auf dem Mars kleine Rover rumrollen, die ganz, ganz alleine sind. Ich hab Wall-E gesehen und von Anfang bis Ende Rotz und Wasser geheult, ok?

Aber weiter im Text. Die ILSE befindet sich grad auf dem Heimweg von Enceladus. Die Trauer um den Verlust eines Crew-Mitglieds ist groß. Umso ungeduldiger wurde ich, als mir klar wurde, worauf alles hinauslaufen wird. Mit jedem Kapitel dachte ich mir nur noch „nu mach schon“ und wollte einfach ein riesiges großes Happy End. Das gabs zwar nicht direkt, aber irgendwie wars trotzdem Happy-cool 🙂 Der Teil der Geschichte auf Titan geriet dabei sogar fast etwas in den Hintergrund.

Besonders klasse fand ich das erneute Zusammentreffen mit dem Leben auf Enceladus und dessen Bewusstsein und Wissen um das Leben auf Titan und Io. Ich kann jetzt schon sagen, dass ich mich sehr drauf freue, den dritten Teil zu lesen.

In diesem Band gab es ein paar Elemente mehr, die sehr fantastisch wirkten, besonders im direkten Vergleich mit dem wissenschaftlichen Hintergrund des Buches. Auch ging manches Mal etwas viel zu einfach und zu fehlerfrei von statten, dass ich glaube, Morris wollte hier für den Leser die Spannung nicht noch weiter hochtreiben. Mein Herz sagt danke 🙂

Eine rundum gelungene Fortsetzung zum ersten Teil und erneut eine klare Leseempfehlung für alle Fans des Hard SF.

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