„Black Ice“
Autor: Frank Lauenroth
254 Seiten / Taschenbuch
ISBN: 3957770122
Verlag: Begedia
[Werbung da Rezensionsexemplar]

Seit Jahren ist Frankie mit seinem Raumfrachter CORONA allein im Overstream unterwegs. Er arbeitet hart und achtet die allzu wandelbaren Gesetze der Planeten in den äußeren Systemen.
Als sich beim Anflug auf Clarion Prime jemand auf sein Raumschiff portiert, ahnt Frankie noch nicht, dass sich durch diesen Fremden sein gesamtes Leben ändern wird.
Vielleicht hätte er die Ladung BLACK ICE – eine perfekte, wunderbar nebenwirkungsfreie Droge – nicht stehlen sollen. Auf der Flucht vor Duistermach, dem weithin gefürchteten psychopatischen Vollstrecker der mächtigen Handelsgesellschaft, gewährt er nach und nach mehreren Verfolgten auf seiner CORONA Zuflucht.
Als sich Duistermach auch noch Kopfgeldjäger anschließen, versucht Frankie mit seiner stetig wachsenden Crew das Geheimnis des BLACK ICE zu lüften und so – vielleicht – ihr aller Leben zu retten.

Frank Lauenroth hat mich über das SF-Netzwerk entdeckt und mich angeschrieben, ob ich nicht vielleicht Lust hätte, seinen Roman zu lesen. Das habe ich auch sehr gern getan, denn schon die Leseprobe versprach ein unterhaltsames Lesevergnügen.

Und das war Black Ice dann auch. Nach einem kurzen ‚ich schau nur mal schnell rein‘ waren die ersten 70 Seiten quasi an mir vorbeigeflogen. Die restlichen 180 folgten dann gestern und waren genauso schnell gelesen. Frankie ist dabei ein Mensch, der mir sehr sympathisch geworden ist. Er hat eine Menschenfreundlichkeit und einen Optimismus, die meinem sehr ähneln, und die einem auch gern mal das Leben etwas schwer machen, weil man doch öfters mit Enttäuschungen leben muss, als jemand, der sich nicht gleich freudig jedem offenbart. Frankie hat ein große Herz und das merkt man. Auch die hinzukommenden Figuren sind einfach liebenswürdig. Da wäre Holly, ein Toy, geschaffen aus künstlicher DNA und nicht so solide, wie man meinen mag. Wood, ein Karenadier, der passend zu seinem Namen aus Holz besteht und keinerlei Mimik beherrscht, es sei denn, er trippt auf Black Ice. Wehe man nennt ihn Woody. Gostoe, Mitglied einer Spezies von Empathen.

So erinnert Black Ice an einen rasanten Roadtrip quer durch das Universum und ich hatte oftmals einen Vibe von Guardians of the Galaxy gemischt mit einem jungen Han Solo verfeinert mit einer kleinen Prise Spaceballs. Abgesehen davon stehe ich total auf Underdogs, die sich zusammenfinden und die Welt das Universum retten wollen – ich bin Biowarefangirl und extrem Mass Effect geschädigt, verklagt mich doch. Das Buch traf also genau meinen Geschmack.

Es war mir übrigens auch bis zu den letzten 30 Seiten irgendwie nicht klar, woraus die Hommage an die Band der 80er Jahre bestehen sollte, bis es mir dann wie Schuppen aus den Haaren fiel, immerhin heißen die Figuren Frankie, Gostoe, Holly und Wood. Get it? Ich muss darüber immer noch schmunzeln. Ansonsten bin ich da nicht so bewandert. Andere Leser mögen da wesentlich mehr Referenzen finden.

Black Ice ist vielleicht kein hochtrabendes Science Fiction, das das Genre revolutioniert. Während viele Szenen beim Lesen einfach nur so dahin flutschen, wirken andere etwas konstruiert, was dem Lesefluss trotzdem keinen großen Abbruch tut. Bei Holly hätte ich mir mehr Konflikt gewünscht, was seine Entwicklung von KI zum Menschen betraf. Das lief etwas zu glatt ab. Auch bei Frankie hätte ich mir mehr Ecken und Kanten gewünscht. Nicht, dass ich etwas gegen sympathische Menschen habe, im Gegenteil. Aber etwas weniger perfekt und weniger Allround-Talent hätte der Geschichte definitiv keinen Abbruch getan.

Duistermach als Bösewicht hätte auch gern etwas noch böser und gefährlicher sein können. So wirkte er leider ein kleines bisschen klischeehaft.

Alles in allem jedoch fand ich das Buch echt klasse. Leider war es viel zu kurz war. Die doppelte Seitenanzahl hatte das Lesetempo etwas gedrosselt, der Crew und dem Leser eine Verschnaufpause vergönnen und manchen Dingen mehr Schliff verleihen können und ich hätte liebend gern noch mehr davon gelesen, von der Crew, von ihrer Welt, von allem. Ehrlich mal, irgendwas in mir schreit nach einer Fortsetzung, weil….nach dem Ende kann’s das doch einfach nicht gewesen sein. Oder? Klare Leseempfehlung für alle Fans von rasanten, unterhaltsamen und sehr kurzweiligen Weltraumabenteuern.

Anmerkung: Da es sich bei diesem Buch um ein zur Verfügung gestelltes Rezensionsexemplar handelt, muss ich diesen Beitrag als Werbung kennzeichnen. Ich möchte allerdings versichern, dass die verfasste Rezension meine ehrliche Meinung wiedergibt und nicht von der Tatsache, dass es sich um ein Rezensionsexemplar handelt, beeinflusst wurde. Denn ganz ehrlich, Rezensionen hätten keinen Sinn, wenn sie nicht ehrlich wären. Ich bedanke mich bei Autor Frank Lauenroth für das Rezensionsexemplar.

7 Kommentare zu „Lauenroth, Frank – Black Ice

  1. Wieso sollte das Werbung sein?
    In meiner Rezi schrieb ich damals: Harmonie, Keuschheit und Wohlbefinden waren schon lange nicht mehr so präsent im Weltraum wie in Black Ice.

          • Ich würde mich grundsätzlich dagegen wehren, wenn man eine meiner Rezis als Werbung bezeichnete, weil ich das als Verunglimpfung empfinde. Diese Rechtsauffassung scheint mir eine Diskreditierung der Buchbesprechung zu sein, da allein die Art der Beschaffung und nicht der Inhalt herangezogen wird. Das ist aber irgendwie typisch für unsere kapitalistische Gesellschaft.

          • Ah sehe gerade, in den Kommentaren dort steht noch das hier „Bei echten Rezensionsexemplaren, die für den Beitrag zur Verfügung gestellt werden, wobei keinerlei Gestaltungs- oder inhaltliche Vorgaben gemacht werden, überwiegt die journalistische Tätigkeit und ein Hinweis ist nicht erforderlich.“
            So sehe ich das auch. Bücher mit Vorgaben zur Rezension (außer einer Sperrfrist) rezensiere ich gar nicht. Und eine Sperrfrist macht mich eher misstrauisch.

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