Tage der Sühne
Autor: Walter Jon Williams
415 Seiten / ebook
ISBN: 9783641213923
Verlag: Heyne
[Werbung da Rezensionsexemplar]
Ein unmöglicher Mordfall
In Atocha, New Mexico, gelten noch die alten Werte. Jeder kennt jeden, und Polizeichef Loren Hawn kennt sie alle seit vielen Jahren. Als ein Regierungsinstitut, in dem geheime Experimente auf dem Gebiet der Kernforschung durchgeführt werden sollen, seine Arbeit aufnimmt, passieren merkwürdige Dinge, die Hawn zunehmend Ärger bereiten. Und als ein alter Bekannter von Kugeln durchsiebt auf ihn zu taumelt und ihn um Hilfe bittet, bevor er tot zusammenbricht, versteht er die Welt nicht mehr – denn dieser Mann ist vor zwanzig Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen. Die Sicherheitsbehörden des Instituts erweisen sich alles andere als kooperativ – im Gegenteil: sie hetzen Hawn den Teufel auf den Hals …
Nachdem mir „Aristoi“ von Walter Jon Williams so gut gefallen hatte, war ich auf „Tage der Sühne“ von ihm sehr gespannt. Der Klappentext klang sehr vielversprechend, aber irgendwie hatte ich nicht damit gerechnet, in einem Buch zu landen, das sich so sehr nach Wilder-Westen-Science-Fiction anfühlte. Williams schafft eine interessante Kulisse, auch wenn es anfangs eher zäh erscheint und man sich fragt, wann es denn so endlich richtig losgeht. Dabei ist die Hauptfigur Loren Hawn nicht unbedingt ein sympathischer Mensch. Er und ich sind auch die ganzen 415 Seiten lang nicht miteinander warm geworden. Trotzdem zog das Tempo der Geschichte ab der 2. Hälfte deutlich an und je mehr Loren den Dingen auf die Spur kam, desto weniger wollte ich es weglegen.
Auch wenn Williams viel world building betreibt, hätte das Buch ruhig ein paar Seiten kürzer sein können, dann hätte das Tempo von Anfang an gestimmt. So war mir das Buch grad am Anfang einfach viel zu zäh und ich war ein paar Mal versucht, es abzubrechen. Ich bin froh, dass ich dabei geblieben bin. Normalerweise liebe ich ja ausschweifende Erzählungen, aber die Stimmung des Buches war auf mich eher bedrückend weswegen für mich weniger wirklich mehr gewesen wäre. Ich hatte die meiste Zeit das Gefühl, selbst schwitzend und staubig neben Loren zu stehen, der versuchte, die Puzzle-Teile zusammenzusetzen, die aber anfangs so gar kein richtiges Bild ergeben wollten.
Alles in allem ist es ein eigentlich spannender Scifi-Krimi mit ungewöhnlichen Twists, der, wenn er erstmal in Fahrt kommt, kaum zu stoppen ist. Im direkten Vergleich zu „Aristoi“ kann er allerdings so gar nicht mithalten.
Anmerkung: Da es sich bei diesem Buch um ein zur Verfügung gestelltes Rezensionsexemplar handelt, muss ich diesen Beitrag als Werbung kennzeichnen. Ich möchte allerdings versichern, dass die verfasste Rezension meine ehrliche Meinung wiedergibt und nicht von der Tatsache, dass es sich um ein Rezensionsexemplar handelt, beeinflusst wurde. Denn ganz ehrlich, Rezensionen hätten keinen Sinn, wenn sie nicht ehrlich wären. Ich bedanke mich beim Heyne-Verlag und dem Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.
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