„Dead Zone – Das Attentat“
Autor: Stephen King
559 Seiten / Taschenbuch
ISBN: 3-453-00704-2
Verlag: Heyne
Nach einem Unfall gerät der kleine Johnny Smith für einen schrecklichen Augenblick lang zum ersten Mal in die Nähe der Todeszone. Als Lehrer in einer kleinen Schule wird er sich seiner unheimlichen Fähigkeit bewusst, und wieder führt ihn ein schwerer Unfall in den Bann der Todeszone. Als er nach vielen Jahren aus dem Koma erwacht, spürt er eine Macht in sich, die ihn zum Herrn über Leben und Tod macht – eine Macht, die im zugleich die Zukunft offenbart. Und was er da sieht, erschreckt ihn so sehr, dass er auch vor der letzten tödlichen Konsequenz nicht mehr zurückschreckt…
Eigentlich hatte mich der Klappentext so gar nicht angesprochen, aber ich wollte das Buch unbedingt lesen. Und siehe da … es zog mich in seinen Bann. Johnny ist ein wahnsinnig sympathischer Mensch und man leidet mit ihm und wünscht ihm eigentlich nur das beste. Mit 20 hat er einen schweren Unfall und liegt danach 4 Jahre im Koma. Als er erwacht, ist nichts mehr so wie vorher. Seine Mutter ist einem religiösen Wahn verfallen, seine große Liebe hat nicht gewartet und ihr Leben weitergelebt. Und er hat Visionen. Berührt er einen Menschen, kann eine einzige Berührung ihm viel über die Person verraten und manchmal auch die Zukunft zeigen. Das allein ist ja nicht zwingend schlimm, auch wenn er als Scharlatan und Wichtigtuer abgetan wird. Aber als er bei den Wahlkämpfen einige Politikern die Hände schüttelt, dann trifft er dabei auf Greg Stillson, einen Menschen, der vor nichts zurückschreckt, um seine Ziele zu erreichen.
Was mich dabei persönlich am meisten erschreckt hat, ist wie sehr King hier die Zukunft selbst vorausgesagt hat. Wenn man sich den Wahlkampf in den USA vorletztes Jahr anschaut, dann wird einem schon etwas flau, den Greg Stillson erinnert einen nur allzusehr an Donald Trump. Und auch die Reaktion der Menschen auf dessen Wahlkampf und politischen Erfolg sind erschreckend nah an dem, was während des Wahlkampfes und danach passiert ist. Ehrlich, hier ziehe ich meinen Hut vor Stephen King, der vorhergesehen hat, dass so ein politisch inkompetentes Menschlein (ja, ich hätte beinahe Arschloch geschrieben), durchaus sich selbst weit voranbringen kann, wenn es nur skrupellos ist. Und dass die Menschen bereit sind, einem solchen Deppen glauben zu schenken und ihn auch wirklich zu wählen.
Ein für mich absolut geniales Buch voller Wehmut und Traurigkeit auf der einen Seite und politischer Voraussicht auf der anderen. Das Schicksal eines Menschen, dem man eigentlich nur ein schönes Leben wünschen wollte, weil er eben einfach nur einer von den Guten war
Liebe Grit! ♥
Ich habe heute selbst das Attentat beendet und stelle gerade fest, da ist mir deine Rezension ja direkt durch die Lappen gegangen. Schön, wie sehr sich unsere Empfindugnen wieder einmal gleichen. 🙂 Ich habe Johnny jedenfalls sehr ins Herz schließen können.
Alles Liebe!
Gabriela
Liebe Gabriela,
ja, Dead Zone war eines meiner Favoriten. Das werde ich in naher Zukunft nochmal lesen müssen. Es freut mich, dass es Dir genauso ging beim Lesen wie mir
LG
Grit