„Artemis“
Autor: Andy Weir
Sprache: Englisch
320 Seiten / Taschenbuch
ISBN: 978-0525572664
Erscheinungsdatum: 14.11.2017
Verlag: Crown

Jasmine Bashara never signed up to be a hero. She just wanted to get rich.

Not crazy, eccentric-billionaire rich, like many of the visitors to her hometown of Artemis, humanity’s first and only lunar colony. Just rich enough to move out of her coffin-sized apartment and eat something better than flavored algae. Rich enough to pay off a debt she’s owed for a long time.

So when a chance at a huge score finally comes her way, Jazz can’t say no. Sure, it requires her to graduate from small-time smuggler to full-on criminal mastermind. And it calls for a particular combination of cunning, technical skills, and large explosions—not to mention sheer brazen swagger. But Jazz has never run into a challenge her intellect can’t handle, and she figures she’s got the ‘swagger’ part down.

The trouble is, engineering the perfect crime is just the start of Jazz’s problems. Because her little heist is about to land her in the middle of a conspiracy for control of Artemis itself.

Trapped between competing forces, pursued by a killer and the law alike, even Jazz has to admit she’s in way over her head. She’ll have to hatch a truly spectacular scheme to have a chance at staying alive and saving her city.

Jazz is no hero, but she is a very good criminal.

That’ll have to do.

Was für ein Buch. Andy Weirs „Marsianer“ hatte mir schon wahnsinnig gut gefallen und deswegen hatte ich seinen neuen Roman „Artemis“ vorbestellt (und vergessen) und stand dann in London am Flughafen in einem Buchshop und überlegte, ob ich es mitnehmen sollte. Gott sei Dank hatte ich es nicht getan, denn meine vergessene Vorbestellung war während meiner Abwesenheit eingetroffen. Und endlich habe ich es geschafft, es zu lesen. Jazz Bashara ist mal eine etwas andere weibliche Hauptfigur. Sie ist wirklich tough und hat eine große Klappe, dass es eine wahre Freude ist. Normalerweise kennt man sowas ja eher von männlichen Hauptfiguren, deswegen war es echt erfrischend, ihr in der Geschichte zu folgen. Dabei war sie mir anfangs doch eher unsympathisch, aber sie macht im Laufe des Buches eine große Entwicklung durch und zum Ende hin war die Geschichte an Spannung nicht mehr zu überbieten. Was mir besonders gut gefallen hat, war der Wissenschaftsteil. Das Leben auf dem Mond wurde von Weir so realistisch beschrieben, dass ich einfach mal davon ausgehe, dass er seine Hausaufgaben gemacht hat. Aber das hatte mir ja beim „Marsianer“ schon so gut gefallen.

Die Handlung an sich beginnt eher langsam. Jazz hält sich mit einem Kurierjob über Wasser und verdient nebenbei mit Schmuggelei noch einiges dazu. Durch ihre rebellische Art war sie schon sehr früh auf der Abschussliste des örtlichen Polizisten Rudy gelandet, der sie nur zu gern zur Erde deportiert hätte. Jazz‘ Vater ist gläubiger Moslem und arbeitet als Schweißer. Auch wenn die beiden ihre starken Reibungspunkte hatten, so war doch die Liebe des Vaters zu seiner rebellischen Tochter und umgedreht nie erloschen. Jazz legt sich aber eigentlich mit jedem an, hat keinerlei Respekt vor Autorität und hat im Leben gelernt, dass man sich nur auf sich selbst verlassen kann. Dementsprechend tut sie sich schwer, andere Menschen an sich heranzulassen und echte Freundschaft aufzubauen. Seit ihrer Schulzeit unterhält sie eine Brieffreundschaft mit Kelvin und diese Brieffreundschaft wird immer wieder in Form von Emails zwischen die Handlung geschoben. Das hat mir gut gefallen. So erhält man einen Blick in Jazz‘ Vergangenheit und lernt so langsam, warum sie darauf aus ist, viel Geld zu scheffeln. Dabei werden die anfänglichen oberflächlichen Gründe tiefer beleuchtet und entpuppen sich als tiefgründiger, als ursprünglich angenommen.

Jazz ist ein guter Mensch. Als sie Chance hat, eine Million Slugs (das ist die inoffizielle Mondwährung) zu verdienen, greift sie zu und gerät dabei schnell in ein Netz aus Intrigen und legt sich mit der Mafia an.

Die letzten 70 Seiten hatten es wahrlich in sich und ich hab teilweise vor lauter Luft anhalten das atmen vergessen, so spannend fand ich es.

Um es mit Jazz‘ Worten zu sagen: Shit, that was rad! Einfach nur geil! Sicherlich fehlte die Tiefe, die den „Marsianer“ so toll gemacht hatte, aber nichtsdestotrotz war es ein tolles, unterhaltsames Buch, das ich sicherlich nicht nur einmal lesen werde.

6 Kommentare zu „Weir, Andy – Artemis

  1. Hallo,

    du hast mich daran erinnert, dass ich zu Artemis auch noch etwas schreiben wollte 😉
    Ich habe das Buch diesen Monat auch gelesen und war ähnlich begeistert wie du! Den Marsianer fand ich schon richtig klasse, Artemis kam da zwar nicht ganz ran, aber es war trotzdem eine reine Freude das Buch zu lesen.
    Schöne Rezension!

    Liebe Grüße
    Anja

    • Liebe Anja, auf deine Rezension freue ich mich. Ja an den Marsianer kam es wirklich nicht ran, aber es hatte seinen eigenen Charme und Reiz und ich muss gestehen, dass ich echt enttäuscht gewesen wäre, wenn Artemis nur ein Abklatsch vom Marsianer gewesen wäre.
      Einen schönen Abend Dir
      LG
      Grit

  2. Das klingt wirklich gut.
    Ich kenne „der Marsianer“ nicht, aber ich hatte „Artemis“ schon länger ins Auge gefasst.
    Du hast mich darin bestärkt, dass es sich lohnt das Buch zu kaufen.
    Danke für die Rezension.

    Elisa

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