„Quazi“
Autor: Sergej Lukianenko
400 Seiten / Taschenbuch
ISBN: 978-3453318526
Verlag: Heyne
[Werbung da Rezensionsexemplar]

Wir schreiben das Jahr 2027, und seit einer mysteriösen Katastrophe vor zehn Jahren, ist Dunkelheit über die Welt hereingebrochen: Auferstandene, sogenannte Quazis, leben nun Seite an Seite mit den Menschen. Eine Tatsache, die dem Moskauer Polizisten Denis Simonow überhaupt nicht gefällt, schließlich wurden seine Frau und sein wenige Monate alter Sohn einst von den Auferstandenen getötet. Als ihm dann auch noch der Quazi Michail Bedrenez als Partner zugeteilt wird, hat Simonow zunächst die Nase voll. Doch dann kommen er und Bedrenez einer Verschwörung auf die Spur, die das Leben von Menschen und Quazis gleichermaßen bedroht. Ein Fall, den sie nur gemeinsam lösen können …

Wenn man es genau nimmt, ist „Quazi“ ein Zombie-Buch. Nur eben etwas anders. Weniger post-apokalyptisch. Irgendwie. Es gibt funktionierende Regierungen, Städte mit Infrastruktur. Und eben Zombies. Und von den Zombies gibt es zwei Arten: den klassischen Ich-will-Dich-fressen-Typ und den neuen Ich-bin-zwar-tot-aber-ich-bin-Vegetarier-Typ. Klingt irgendwie schräg. Ein interessanter Ansatz ist es auf jeden Fall. Menschen, die sterben, stehen wieder auf. In diesem Stadium – als Aufständische – sind sie allerdings Typ 1 und fressen sich ihren Weg durch die lebendigen Menschen. Dann passiert jedoch etwas, was diesen Typ 1 zu Typ 2 erhöht und Typ 2 ist ein Quazi. Intelligent, anständig, allerdings äußerst emotionslos. Ein wandelnder Toter: er könnte Deine Nachbarin sein. Oder Deine Mutter. Im Buch wird verraten, was passieren muss, damit aus einem von Instinkten getriebenen Aufständischen ein Quazi wird. Ich will es Euch nicht verraten, nur soviel, dass es nicht wirklich lecker ist. Quazi sind also lebende Tote, mit grauer Haut, die nicht atmen und nichts fühlen: weder Freude noch Trauer noch Mitleid. Aus ihrem alten Leben haben sie nur eine einzelne Leidenschaft mit in ihr neues Leben übernommen und diese blendet meist alles andere aus. Michail war vor seinem Tod Polizist und ist es auch weiterhin.

Er wird Denis zur Seite gestellt, der Quazi hasst und am liebsten jedem Aufständischen den Kopf abschlagen würde. Während die beiden also unfreiwilliger Weise zu Partnern im Dienst werden, entwickelt sich zwischen beiden eine – wenn auch nicht innige – Freundschaft. Und zusammen decken sie etwas auf, dass die Zukunft der Menschheit und der Quazi verändern könnte.

Für mich hat sich „Quazi“ wesentlich besser und flüssiger lesen lassen, als „Wächter der Nacht“, an dem ich ja immer noch irgendwie sitze. Das Setting in Moskau finde ich klasse und auch die Rückblenden, die Denis‘ Geschichte erzählen finde ich sehr schön. Manche Stellen haben den Plot nicht wirklich vorangetrieben und waren teilweise auch etwas langatmig, aber für das Worldbuilding waren sie sehr förderlich. Lukianenko erschafft hier definitiv eine interessante Welt.

Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen. Einzig für das Klischee des alkoholkranken Polizisten mit dramatischer Vergangenheit sowie die teils sehr antiquierten Ansichten über Frauen muss ich einen Stern abziehen, denn das hat mich irgendwie sehr gestört. Ansonsten definitiv ein unterhaltsames und spannendes Buch.

Anmerkung: Da es sich bei diesem Buch um ein zur Verfügung gestelltes Rezensionsexemplar handelt, muss ich diesen Beitrag als Werbung kennzeichnen. Ich möchte allerdings versichern, dass die verfasste Rezension meine ehrliche Meinung wiedergibt und nicht von der Tatsache, dass es sich um ein Rezensionsexemplar handelt, beeinflusst wurde. Denn ganz ehrlich, Rezensionen hätten keinen Sinn, wenn sie nicht ehrlich wären. Ich bedanke mich beim Heyne Verlag und dem Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.

5 Kommentare zu „Lukianenko, Sergej – Quazi

  1. Als ich „Auferstandene“ las dachte ich, oh, mal was anderes, denn unter der Bezeichnung hatte ich nun wirklich nicht an Zombies gedacht … 😉

    Ich habe nie verstanden, warum Untote Nahrung brauchen. Da ist doch keine Verdauung und nichts mehr. ???

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