„Spiegel“
Autor: Cixin Liu
192 Seiten / Taschenbuch
ISBN: 978-3453319127
Verlag: Heyne
[Werbung da Rezensionsexemplar]
China in der nahen Zukunft. Der junge, ehrgeizige Beamte Song Cheng stößt auf einen gewaltigen Korruptionsskandal. Doch plötzlich wird er selbst ins Gefängnis geworfen. Dort taucht ein geheimnisvoller Mann mit einem Supercomputer auf, der ebenfalls verfolgt wird – weil er alles weiß. Einfach alles. Wie kann das sein? Und welche Konsequenzen hat das?
Um Cixin Liu hatte ich bisher einen Bogen gemacht. Warum, kann ich noch nicht einmal genau sagen. Was ich sagen kann ist, dass ich seine Bücher schon viel früher hätte lesen sollen. „Spiegel“ ist nur eine Novelle, aber die hat es in sich. Für mich 2017 definitiv das philosophischste Buch meines Lesejahres und definitiv wirkliche Wissenschafts-Fiktion. Die Novelle an sich hat nur 106 Seiten, die zweite Hälfe des Büchleins besteht aus Anmerkungen des Autors und einem Nachwort von Sebastian Pirling.
Ihr wisst ja mittlerweile, dass ich Geschichten liebe, die mit Stereotypen brechen und ihre Handlungsschauplätze und Figuren in anderen Teilen der Welt ansiedeln, nicht immer nur in den USA. Liu nimmt uns mit nach China mit all seinen Restriktionen und Traditionen. Macht und Korruption treffen auf Idealisten treffen auf Opportunisten treffen auf einen einfachen Techniker. Hier wird der Spiegel vorgehalten und offenbart Dinge, die bis dato unerkannt gewesen waren. Und man stellt sich als Leser die Frage: wenn Ehrlichkeit und Gerechtigkeit siegen sollen, muss das dann um jeden Preis geschehen? Ist die Korruption so schrecklich, wenn doch damit die Gesamtheit funktioniert und den Menschen ein funktionierendes System bietet?
Von der wissenschaftlichen Seite her, setzt sich Liu auch mit dem Thema Kausalität auseinander, allerdings muss ich hier gestehen, dass mir die wissenschaftlichen Erklärungen im Nachwort einfach zu hoch waren. Physik und Mathematik werden sich nie mit mir anfreunden. Aber das ist okay. Statt mich platt zu walzen stärkt es nur meine Faszination für diesen Bereich.
Obwohl die Novelle mit 106 Seiten kurz und schnell gelesen ist, denke ich, dass jede Seite mehr der Geschichte nicht zuträglich gewesen wäre. „Spiegel“ hat es geschafft mich davon zu überzeugen, Lius Bücher doch noch zur Hand zu nehmen und ich freue mich drauf. Klare Lesempfehlung für Fans der Wissenschaft im Scifi-Bereich.
Anmerkung: Da es sich bei diesem Buch um ein zur Verfügung gestelltes Rezensionsexemplar handelt, muss ich diesen Beitrag als Werbung kennzeichnen. Ich möchte allerdings versichern, dass die verfasste Rezension meine ehrliche Meinung wiedergibt und nicht von der Tatsache, dass es sich um ein Rezensionsexemplar handelt, beeinflusst wurde. Denn ganz ehrlich, Rezensionen hätten keinen Sinn, wenn sie nicht ehrlich wären. Ich bedanke mich beim Heyne Verlag und dem Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.
Es wird Zeit, dass ich diese Novelle lese, schließlich ist sein Roman „Die drei Sonnen“ mein Jahreshighlight 2017. Klare Leseempfehlung! 🙂
Liebe Grüße,
Sandra
Liebe Sandra, Die drei Sonnen steht jetzt auch auf meiner Liste und ich bin sehr gespannt.
Lg
Grit
Hab mir jetzt kurzerhand die 3 Bände zur Trisolarisreihe in der Buchhandlung bestellt. Werden aber wohl erst nach Weihnachten da sein. Aber ich kann warten. Ich hab ja keinen Lesemangel 😀
Cool! Mein Kollege konnte nach dem ersten deutschsprachigen Band auch nicht warten und hat direkt auf englisch weitergelesen. Ich warte auf die Übersetzung 🙂
Viel Spaß! Und ich bin gespannt, wie es dir gefällt. Nicht irritieren lassen, wenn es anfangs etwas … sagen wir „merkwürdig“ ist 😉
Liebe Grüße,
Sandra
Das ist ganz klar ein Plus der Globalisierung, dass man Literatur und Musik von überallher bekommt.
Da hast Du wirklich Recht. Und ich freu mich drauf, auch seine anderen Werke zu lesen.