Her name is Binti, and she is the first of the Himba people ever to be offered a place at Oomza University, the finest institution of higher learning in the galaxy. But to accept the offer will mean giving up her place in her family to travel between the stars and among strangers who do not share her ways or respect her customs.
Knowledge comes at a cost, one that Binti is willing to pay, but her journey will not be easy. The world she seeks to enter has long warred with the Meduse, an alien race that has become the stuff of nightmares. Oomza University has wronged the Meduse, and Binti’s stellar travel will bring her within their deadly reach.
If Binti hopes to survive the legacy of a war not of her making, she will need both the gifts of her people and the wisdom enshrined within the university itself – but first she has to make it there alive.
Ihr wisst, ich liebe Science-Fiction-Geschichten, die von der Norm abweichen. Die neues Terrain sondieren. Sei es in Form einer Hauptfigur, die nicht dem klassischen Null-Acht-Fünfzehn-Schema entspricht oder Aliens, die nicht einfach nur ein bisschen anders aussehende Menschen sind. Nnedi Okorafor ist in der Scifi-Szene schon seit geraumer Zeit ein Name, der beide Punkt verspricht. Interessante Hauptfiguren und interessante Aliens. Überhaupt, interessante Ansätze, was das Thema Scifi betrifft. Mit „Binti“ hat sie eine geniale Novelle abgeliefert, die den Leser in eine Welt entführt, die den Menschen der industrialisierten westlichen Länder selbst fremd ist, weil sie weit weg ist. Afrika. Nicht irgendein Afrika sondern das Afrika des Himba Volkes, das die meisten Leute, die wie ich in einer kleinen Blase der heilen Welt leben, höchstens von Bildern kennt und aus Beschreibungen wie „das sind die, die sich mit Erde ihre Haut rot einreiben“. Da merkt man schnell, dass man selbst als Vielleser von vielen Dingen Null Ahnung hat. Und genau deswegen braucht es Schriftsteller, die nicht weiß und hetero sind, sondern durch ihre eigenen ethnischen Zugehörigkeiten einen Blickwinkel in die Geschichten bringen, die den meisten weißen Lesern bisher verborgen geblieben sind. Es wundert mich nicht, dass viele Menschen mit nicht-weißer Hautfarbe sich selten in der Kultur repräsentiert fühlen. Sie werden kaum repräsentiert. Ein Captain Kirk war ein männlicher Weißer. Lang hats gedauert, bis auch Frauen Hauptrollen bekamen, in denen sie nicht nur das Dummchen von nebenan waren. Genauso wie eine Nichelle Nichols durch ihre Rolle als Lt. Uhura in Star Trek ganze Generationen von nicht-weißen Frauen inspiriert und repräsentiert hat, weil sie nicht die Dienstmagd oder die Sklavin war sondern einen militärischen Rang inne hatte und ein Teil der Brückencrew der Enterprise war.
Ja, wir brauchen Diversity in der Kultur. Wir brauchen Vorbilder und Idole für alle ethnischen Gruppen, damit alle Menschen sich mit etwas identifizieren können. Binti ist so eine Figur. Nicht nur, dass sie Afrikanerin ist, nein, sie ist auch noch Teil einer kleinen Untergruppe mit einer ganz eigenen Kultur. Sie weiß, was sie möchte und sie kämpft nicht nur gegen die Traditionen und Beschränkungen innerhalb dieser Gruppe und ihrer Familie sondern auch gegen die allgemeine Einstellung der restlichen Welt gegenüber den Himba. Auf den nur 90 Seiten dieser Novelle schafft Nnedi Okorafor es, den Leser in eine Welt zu entführen, die irgendwie ein Teil unserer Welt ist aber irgendwie auch wieder nicht. Eine Welt, in der Raumfahrt weit fortgeschritten ist und dieser Fortschritt mit Tradition kollidiert. Eine Welt, in der eine junge Frau für sich Entscheidungen treffen muss, die sie nur auf einen von zwei Wegen lenken können. Binti ist mutig. Sie ist klug. Und sie lehnt sich gegen Traditionen auf, wohl wissend, dass sie nach einer möglichen Rückkehr ein Außenseiter ist. Sie wagt den Schritt in eine Welt, in der sie ebenfalls ein Außenseiter ist, weil sie die erste ihres Volkes ist, die überhaupt je zu den Sternen reist.
Nichts geht dabei so glatt, wie es soll. Und Binti findet sich schnell in einer Situation, die wohl jeden anderen Menschen ebenfalls überfordert hätte. Doch sie macht das Beste, sie gibt nicht auf und erreicht damit etwas, was zuvor noch niemand erreicht hat.
All das geschieht auf nur 90 Seiten in einer Sprachgewandtheit und einem Erzählstil, der mich von der ersten Seite an gefesselt hat.
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Leider konnte ich keine deutsche Ausgabe finden. Das Taschenbuch fand aber nach langer Zeit endlich seinen Weg zu mir und ich musste es nochmal lesen, um es hier vorzustellen, denn von Autorinnen wie Nnedi Okorafor, die mit althergebrachtem brechen und dabei dem Leser zeigen, dass es soviel mehr gibt, als das was uns Bücher und Filme bisher gezeigt haben, muss es mehr geben. Es soll andere inspirieren, outside-of-the-box zu denken. Es soll Lesern zeigen, dass SciFi kein rein westliches, weißes Genre ist, sondern Menschen auf der ganzen Welt inspiriert und zusammenführt.
Auf nur 90 Seiten stellt Nnedi Okorafor das Denken der typischen SciFi-Leser auf den Kopf und das ist absolut hervorragend.
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