„Arthurs Entführung“
Autor: Bernd Desinger
471 Seiten / Taschenbuch
ISBN: 3770020413
Verlag: Droste
Ich habe lange nachdenken müssen, was ich nun zu diesem Buch schreibe. Gelesen habe ich es mit einem selbst-gekauften Exemplar im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks.
Aus einem Kreis von Freunden wird Arthur plötzlich entführt. Alles, was die Freunde Jannifer, Lance, Falk und Eric finden sind die Mitteilung der Entführer und vier Umschläge mit Geld und vorgegebenen Reisezielen. Jeder bekommt einen davon. Und sie machen sich auf die Suche. Falk in Deutschland. Jannifer an der Ostküste der USA, Lance an der Westküste und Eric in Norwegen.
Das Buch verspricht eine geheimnisvolle Reise an die Grenzen der Welt und skurrile Erlebnisse.
Skurril ist einiges. Allerdings nicht, was ich dabei erwartet hatte. Cover und Aufmachung haben mir wahnsinnig gut gefallen. Die verwendete Sprache ist genau mein Ding. Anspruchsvoll genug ohne zu überfordern und echt schön zu lesen. Der erste Teil zieht sich schon sehr stark bis die Freunde endlich aufbrechen. Als sie endlich unterwegs waren, konnte ich eine zeitlang das Buch kaum aus der Hand legen. Die Beschreibungen der Orte, die geschichtlichen Informationen, die eingestreut wurden, das war echt toll. Allerdings passiert dann auch nicht wirklich viel, was die Geschichte vorantreibt. VIeles wirkt stark konstruiert ohne dabei wirklich überzeugen zu können. Die vielen sexuellen Abenteuer der vier Freunde hätten Potential gehabt, echte Konflikte zu schaffen. Besonders die Beziehung zwischen Lance und Jannifer hätte dabei sehr viel gewinnen und echt wachsen können. Leider bleibt dieses Potential ungenutzt und die Charaktere bekommen keine wirkliche Möglichkeit, zu wachsen.
Schade eigentlich, denn ich hatte mir wirklich sehr viel davon erwartet. Auch das Ende wirkte sehr rasch herbeigeführt und etwas zu gehetzt. Auch dabei wurden keine wirklichen Antworten geliefert sondern noch mehr Fragen aufgeworfen.
Arthurs Entführung rückte immer weiter in den Hintergrund, wurde am Ende kurz wieder hervorgeholt, aber auch hier war es eher nur eine Nebenhandlung, die einen plötzlichen Kampf erklären sollte, in den die Freunde verwickelt wurden.
Allgemein ließ mich das Buch eher unzufrieden zurück. Ich hatte mir sehr viel erhofft, Klappentext und Leseprobe hatten viel versprochen und Lust auf mehr gemacht. Auch wenn es der erste Band einer Trilogie ist, so hat es mich nicht animiert, den zweiten Band auf meine Leseliste zu setzen. Ob ich diesen irgendwann vielleicht doch lesen werde, bleibt abzuwarten. Aktuell tendiere ich eher zu nein.
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