Beim Perlentauchen vom Buchperlenblog wird jede Woche ein Buch vorgestellt, das schon etwas älter ist. Ich dachte, ich mach‘ einfach mal mit, da ich derzeit eh mehr mit Lesen als Rezensieren beschäftigt bin.
Meine Wahl fiel auf Autor David Weber, der mir mit seinen Büchern vor vielen, vielen Jahren das Military Scifi näher gebracht hat. Und mit wem konnte ihm das besser gelingen als mit einer meiner mittlerweile Lieblingshauptfiguren, Honor Harrington.
Das Buch „On Basilisk Station“ (zu Deutsch: Auf Verlorenem Posten) ist 1994 erschienen und der Auftakt zu einer Buchreihe, die im Bereich des Militärischen Science-Fiction einfach der Hammer ist.
Worum gehts?
Honor Harrington hat einen Fehler begangen: Sie hat sich ihren Vorgesetzten zum Feind gemacht. In Unehren wurde sie daraufhin auf den kleinen Außenposten Basilisk versetzt. Ihre demoralisierte Mannschaft macht sie für diese Degradierung verantwortlich. Das Parlament weiß nicht, ob es den Sternensektor überhaupt behalten will; die ortsansässigen Händler sind Schmuggler und fordern Honors Kopf; ein benachbartes Sternenreich schmiedet dunkle Ränke – und Honor steht nur ein altersschwacher Raumkreuzer zur Verfügung. Doch ihre Gegner haben einen schrecklichen Fehler begangen: Sie haben Honor wütend gemacht …
Meinung:
Der Klappentext klingt beim ersten mal lesen reißerisch, dabei ist Honor eine geniale Figur. David Weber macht sie einfach nur glaubwürdig. Er stellt sie nicht als Heldin dar, sondern als Mensch, der seinen Weg hart erkämpfen muss ohne dabei zu sehr im Selbstmitleid zu schwimmen oder zu hart rüberzukommen oder als Bully. Und wie sie es sich erkämpft. Intelligent, immer an die jeweilige Situation angepasst, schafft sie es nicht nur, vieles was schief läuft, zu ändern, sondern auch das Vertrauen und den Respekt ihrer Crew zu bekommen. Dabei zeigt sie in vielen Kapiteln immer eine andere Seite von sich selbst und lässt sich nicht in irgendeine Schublade stecken. Sie ist brilliant analytisch, einfühlsam und manchmal sogar etwas unsicher.
Wer bei militärischem Science Fiction immer nur epische Raumschlachten erwartet, muss bei diesem Buch bis zum letzten Viertel warten. Bis dahin bekommt man Intrigen, Politik, Charakterentwicklung präsentiert und man beginnt zu erahnen, welche gigantische Welt Weber in diesem einem Buch begonnen hat zu erschaffen. Die Raumschlacht im letzten Viertel des Buches ist dann allerdings alles, was man sich erhofft: einfach atemberaubend, im wahrsten Sinne des Wortes. Jedes Mal, wenn ich dieses Buch lese, bin ich wie gebannt. Es ist einfach nur faszinierend. Man hat nicht einfach zwei Schiffe, die einander schnell umkreisen und beschießen. Man bekommt ein Gefühl dafür, wie es wohl sein würde, im Weltall, bei einer echten Raumschlacht. Da müssen Dinge tatsächlich berechnet werden, wenn Schiff A einen Torpedo auf Schiff B feuert. Manch einer mag das langweilig finden, ich fand es einfach nur gigantisch toll. Und es fasziniert mich immer noch.
Fazit:
Wer im Bereich des Militärischen Science Fiction zu Hause ist und gleichzeitig die gigantischen Intrigen und Verschwörungen eines „Game of Thrones“ liebt, der ist bei diesem Buch genau richtig. In der Reihe ist jeder Roman für sich abgeschlossen, aber trotzdem bilden alle Bücher eine gesamte Einheit, wenn man es denn angeht, sie alle zu lesen.
Im übrigen, wer auf Englisch liest, kann sich hier bei Baen-Books dieses Buch kostenlos herunterladen und gleich loslegen. Für das Deutsche gibts so etwas wohl leider nicht.
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