„MUC“
Autorin: Anna Mocikat
386 Seiten / Taschenbuch
ISBN: 3426515407
Verlag: Knaur

München, 2120: Hundert Jahre nach dem großen Sterben, dem beinahe die gesamte Menschheit zum Opfer fiel, ist von dem Wohlstand der Stadt wenig übrig. Zerstörte Häuser, Müll und Dreck in den Straßen und Skelette in der U-Bahn, so präsentiert sich MUC, wie die Stadt mittlerweile heißt, der Kletterkünstlerin Pia. Pia ist auf der Suche – nach ihrem Bruder, der vor Jahren verschollen ist, und nach Antworten. Denn das große Sterben haben nur Rothaarige überlebt, ihre Haare jedoch sind pechschwarz. Aber MUC ist kein Ort des Wissens und der Freiheit mehr, sondern eine ­gnadenlose Diktatur. Pia muss sich entscheiden, ob sie auf der Seite der Unterdrücker oder der Unterdrückten stehen will.

Eigentlich bin ich durch Zufall über dieses Buch gestolpert. Ein dystopischer Roman angesiedelt da, wo ich wohne. Ich bin bei dem Genre ja oft genug sehr skeptisch und auch MUC bedient viele Klischees und Tropes, die andere Bücher bereits zur Genüge durchgekaut haben – weibliche, jugendliche Heldin, die etwas ganz besonderes ist und in einem Liebesdreieck landet. An sich war das Buch schnell gelesen.

Was mir nicht gefallen hat:

  • Zu wenig Spannung. Alles lief immer viel zu glatt für unsere Heldin und ihre Freunde. Wirkliche Spannung suchte man da also leider vergebens.
  • das Liebesdreieck…..warum? warum muss es das immer und immer wieder geben? Wenn man sowas das erste Mal liest, hat es sicherlich noch seinen Reiz, aber nach einer gewissen Zahl an Büchern kann man es einfach nicht mehr sehen.
  • Der Bösewicht war nicht wirklich ein Bösewicht. Nicht im eigentlichen Sinne. Das machte es schon sehr uninteressant für mich.
  • viel zu wenig ‚altes Wissen‘. DAVON hätte ich wirklich sehr gern mehr gehabt.

Was mir dafür total gefallen hat:

  • Das Setting! Meine Güte, wirklich klasse. München, meine liebste Wahlheimat. Man hatte es beim Lesen wirklich vor Augen. Auch Pias Reise nach MUC war hervorragend beschrieben und man konnte ihr in Gedanken auf der Karte folgen, also, wenn man sich hier in der Gegend auskennt.

Handwerklich gesehen war das Buch solide geschrieben. Die Sprache war schön, der Text fließend. Es gab wenig, was einen aus dem Lesen rausgerissen hat. Manche finden sowas vielleicht uninteressant, aber nach vielen schlecht geschriebenen Büchern, die ich gelesen habe, ist es immer noch erfrischend, dass es Menschen gibt, die mit Sprache umgehen können.

Zusammenfassend ist MUC sicherlich kein weltbewegender Roman, der das Genre umkrempelt, aber er ist spannend und gut genug, dass man sich damit lesend gut unterhalten kann.

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